«Indonesische Polizisten haben auf einer Ölpalmplantage auf Indigene geschossen und dabei einen Mann getötet. Zwei weitere Personen wurden während des Gewaltausbruchs am 7.10. schwer verletzt. Tatort ist eine Plantage der Best Group beim Dorf Bangkal auf der Insel Borneo.»
«Seit dem 16. September protestieren die Einwohner des Dorfes Bangkal auf der Plantage der Firma PT Hamparan Masawit Bangun Persada (HMBP) gegen Landraub und Ungerechtigkeit. HMBP gehört zu Best Agro International, einem der größten Palmölkonzerne Indonesiens, und ein Arm der Best Group der schwerreichen Familie Tjajadi.»
«Statt sich für die Lösung des Landkonfliktes einzusetzen, schlägt sich die Verwaltung des Distrikts Seruyan in der Provinz Zentral-Kalimantan auf die Seite des Unternehmens. Polizeieinheiten rücken an, um die Demonstration mit Tränengas und Schüssen niederzuschlagen. Einige der Demonstranten nehmen das Geschehen mit ihren Mobiltelefonen auf.»
«Die Schüsse treffen drei Männer. Einer von ihnen erliegt noch am Samstag seinen Verletzungen, die beiden anderen sind schwer verletzt. Zwanzig Dorfbewohner von Bangkal werden verhaftet. Sie sind, nach indonesienweiten Protesten wegen der brutalen Polizeigewalt gegen Indigene, die verzweifelt um ihre Rechte kämpfen, am Sonntagabend wieder frei gekommen.»
«Konflikte um Land sind Alltag auf Borneo, seit dort in großem Maßstab der Wald für riesige Plantagen abgeholzt wird. Die Menschen verlieren mit dem Wald und ihrem Land die Existenzgrundlage. Stattdessen entstehen seit fünfzehn Jahren auf Borneo mehrere Millionen Hektar Ölpalmplantagen, anfangs gezielt für den europäischen Bedarf an Agrosprit (Biosprit).»
«Polizeigewalt und Schüsse zeigen, wie wenig die Menschenrechte der Indigenen gelten. Sie zeigen auch, dass der Konsum von immer mehr Palmöl (und anderen Ressourcen) immer mehr Opfer fordert.»
https://www.regenwald.org/news/11752/tote-und-verletzte-auf-oelpalmplantage-in-bangkal-borneo