DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Erfahrungsbericht Rainer Schmidt

Ich bin Rainer Schmidt, 68 Jahre alt und 2004 an Arthrose im rechten Kniegelenk erkrankt.

Es fing an zu Ostern 2004. Ich war beim Renovieren unserer Wohnung und ich musste viel auf den Knien arbeiten, als plötzlich mein rechtes Knie stark anschwoll. Es tat nicht weh, aber die Bewegungsfreiheit war stark eingeschränkt. Ich dachte das geht wieder vorüber und wartete einige Tage, bis ich dann doch zum Arzt ging, weil schon starke Schmerzen auftraten. Ich bin vorher viel gejoggt, was jetzt überhaupt nicht mehr möglich war, mir aber sehr fehlte.

Der Hausarzt verordnete mir als Sofortmaßnahme Mobec Tabletten und veranlasste eine Röntgenuntersuchung, die aber keinen Befund zeigte (seiner Meinung nach hätte er mich lieber gleich zum MRT geschickt, aber die Krankenkasse will erst eine Röntgenuntersuchung haben – welche Geld- und Zeitverschwendung!).

Danach schickte er mich zum MRT und es wurde eine Arthrose mit Stufe 2–3 festgestellt.

Dann wurde ich zum Orthopäden überwiesen, der mir erst mal eine Cortisonspritze ins Knie gab. Er meinte das seien Verschleißerscheinungen und man könne erst mal versuchen Hyaluron zu spritzen und wenn das nicht mehr hilft, müsse ich ein künstliches Kniegelenk haben.

Ich fing an mich innerlich dagegen zu wehren, dass ich mit 59 Jahren schon zum alten Eisen gehören sollte. Mit Schmerzmitteln hielt ich mich einigermaßen beweglich. Mittlerweile hatten wir im Juli unsere Hochzeit und ich habe ausgiebig getanzt, trotz Schmerzen. Danach hatte ich dramatische Verschlechterungen.

Ich konnte nicht länger als 10 Minuten gehen, konnte nur in einer Stellung einigermaßen schmerzfrei schlafen, Treppensteigen oder bergab gehen war auch nur unter großen Schmerzen möglich. Ich wollte aber trotzdem niemanden an mein Knie heranlassen. So unterließ ich die Spritzen und machte mich auf die Suche nach anderen Methoden.

Ein anderer Orthopäde verschrieb mir Diclac (Wirkstoff Diclofenac-Natrium). Ich bekam ein Ödem mit starken Schwellungen im Fußgelenk und Schmerzen an der Fessel. Der Orthopäde konnte mir nicht sagen woher das plötzlich komme. Ich habe das Mittel dann eigenständig abgesetzt und Schwellung und Schmerzen gingen weg.

Nach weiteren Besuchen beim Physiotherapeuten (der mich aufs Laufband schickte!), Gymnastik, nicht angeschlagenen Akupunkturen und 5 Bestrahlungen im MBST (Magnetfeldtherapie) zu ges. 500,- €, die ich selbst bezahlen musste, Einnahme von etlichen Tabletten wie Condrosulf, Dona, Wobenzym und diversen Salben, stieß ich durch eine Patientin auf die Internetseite www.arthroseselbsthilfe.de – dem Himmel oder dieser Frau sei Dank, muss ich heute sagen.

Ich bestellte mir sofort das Buch und las mich ein. Meine Schmerzen und das Stechen im Knie wurden immer unerträglicher, ich wachte nachts alle halbe Stunde vor Schmerzen auf und konnte mich erst nach 10 Minuten Bewegung wieder hinlegen – teilweise habe ich ganze Nächte im Sitzen verbracht.

Es wurde dann ein weiteres MRT im November 2004 gemacht mit dem Ergebnis Stufe 3–4, d. h. der Knorpel war an einer Stelle bis auf den Knochen weg.

Am 20.11.2004 habe ich mich dann entschlossen, meine Ernährung konsequent umzustellen und habe mir dazu 6 Wochen Zeit gegeben – ich konnte ja nichts verlieren. Als sich nach 3 Wochen immer noch keine Besserung einstellte, dachte ich, ich gehöre zu denen, die keinen Erfolg haben werden. Ich hielt aber weiter eisern durch, trotz Weihnachten! Nach 5 Wochen trat dann unerwartet und ziemlich schnell Besserung mit nahezu völliger Schmerzfreiheit ein!!

Im Januar 2005, nach 8 Monaten, konnte ich endlich wieder einen Geschäftsbummel mit meiner Frau machen, wir konnten spazieren gehen und ich konnte wieder normal Treppen steigen. Allerdings drehen auf dem Fuß, Springen oder bergab gehen war immer nur noch unter Schmerzen möglich. Aber meine Lebensqualität und mein Wille weiter durchzuhalten stiegen gewaltig.

Die Ernährungsumstellung bestand darin, dass ich 2 Nahrungsmittelgruppen weggelassen habe. Das klingt einfach – ist aber sehr schwer durchzuführen. Es sei denn, man hat diese gewaltigen Schmerzen, oder einen eisernen Willen. Denn es sind die liebgewonnenen Speisen und Gewohnheiten, die man sich über Jahre und Jahrzehnte angewöhnt hat, der innere Schweinehund und die vielen Verführungen im eigenen Umfeld durch Werbung, Bekannte und Verwandte.
Diese beiden Nahrungsmittelgruppen sind:

  1. jede Form von tierischem Eiweiß
    (Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Käse, Joghurt, Eier, anfangs auch Soja und Tofu)
  2. alles, was den Körper säuert, also sauer verstoffwechselt wird
    (Zucker, Weißmehlprodukte, Kaffee, Alkohol, Zigaretten)

Übrig bleibt Obst und Gemüse das auch roh sehr gut schmeckt, denn durch das Kochen werden ja auch sehr viele Inhaltsstoffe zerstört. Brot habe ich nur sehr wenig gegessen, da alle Brotsorten sauer verstoffwechselt werden. Butter habe ich wegen des sehr geringen Eiweißanteils allerdings zu mir genommen.
(Anmerkung ProVegan: Butter besteht zu über 80 % aus Fett, größtenteils schädliche gesättigte Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel erhöhen und das Innere der Arterien schädigen. Deshalb ist Butter gesundheitsschädlich und sollte nicht konsumiert werden.)

Ich habe diese Ernährungsform fast 2 Jahre lang mit aller Konsequenz durchgehalten, habe auch einige Rückschläge durch falsches Verhalten und falsche Ernährung hinnehmen müssen, aber es geht mir heute – 9 Jahre nach Umstellung meiner Ernährung – blendend.

Ich bin heute soweit, dass ich wieder jogge, meistens mich aber mit Nordic-Walking begnüge. Auch esse ich hin und wieder ein Stück Kuchen, selten auch schon mal ein Eis oder trinke Kaffee oder auch schon mal ein Bier, nur das Fleisch essen habe ich total abgebrochen. Ich habe seitdem nicht ein einziges Stück Fleisch angerührt und habe trotzdem keinerlei Mangelerscheinungen. An Würstchenbuden oder Hähnchenständen gehe ich kaltlächelnd vorbei und Brot esse ich nur sehr selten.

Als positive Nebenerscheinung hat sich mein Blutdruck von ehemals 95/150 reduziert auf 80/130, mein Gewicht hat sich ebenfalls um 10 kg reduziert, obwohl ich schon immer schlank war und ich nehme überhaupt keine Medikamente mehr. Auch hat sich der Geschmack für Süßes total gewandelt. Hatte ich früher Süßigkeiten regelrecht in mich hineingestopft, widert mich heute nach kurzem Genuss Süßes regelrecht an.

Ich bin allen, die mich auf meinen heutigen Weg gebracht haben unendlich dankbar für das Engagement und die Verbreitung der natürlichen Ernährung und vor allem, dass sie damit so vielen Menschen helfen und vor Schmerzen, Leid und Operationen bewahren können. Leider ist diese phantastisch einfache Form der Ernährung immer noch nicht überall angekommen, weshalb ich hier an meinem Wohnort in Eutin im Jahre 2007 eine Arthrose Selbsthilfegruppe gegründet habe. Ich hoffe, dass ich dadurch möglichst viele Menschen erreiche und sie dadurch

  • ihre Ernährungsgewohnheiten überdenken,
  • kritisch und aufmerksam die Vermarktungstrategien der Nahrungsmittel-Industrie beobachten,
  • einen realistischen Einblick in die Zusammensetzung industriell hergestellter Nahrungsmittel bekommen,
  • offen werden für neue Wege der Ernährung,
  • gesund werden auf natürliche Weise, mit Nahrung, wie Gott sie für uns schuf.

Rainer Schmidt, im Mai 2013