DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
www.dr-med-henrich.foundation

Erfahrungsbericht Roswitha Folkers-Wein

Sich für den Schutz / für die Rechte der Tiere einzusetzen und sie trotzdem in irgendeiner Form auf dem Essteller liegen zu haben – das passt nicht. Diese wichtigen Zusammenhänge zeichneten sich – leider – bei mir zu Beginn meiner Tierschutzarbeit NOCH nicht so ab, als dass ich es umsetzte.

ANNO Domini 1985 (Frühjahr) wurde mir aber bewusst, dass ich mich aus moralischem & ethischem Grund vegetarisch ernähren MUSS, ich war zu der Zeit schon einige Jahre tierschützerisch recht aktiv (Ausbildung z. B. als Tierschutzlehrerin). Ich wollte einfach gerne ohne schlechtes Gewissen in die Augen von Tieren schauen können, Kuh-Augen mag ich im Übrigen besonders!

Im Frühjahr 1990 wurde unser Enkel geboren – da war bei mir schon abzusehen, dass „irgendetwas“ mit meinen Gelenken nicht stimmt. Man tippte anfangs auf eine chronische Sehnenscheidenentzündung, da meine Handgelenke ganz besonders schlimm befallen waren / sind. Ich hatte nicht das große Glück, unseren kleinen Sonnenschein oft auf den Armen zu tragen; die Schmerzen waren zu groß. Es musste etwas geschehen – eine lange Leidenszeit lag vor mir. Zum Glück wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, was ich noch aushalten musste.

Ärzte und Spezialisten wurden konsultiert; es dauerte leider sehr lange, bis dann die Diagnose kam: derzeit noch Polyarthritis – inzwischen Rheumatoide Arthritis (RA), und das in einer sehr ausgeprägten und äusserst aggressiven Form. Bespöttelt (das aber nur am Rande) wurde ich natürlich auch: „Nun leben Sie doch schon so gesund und setzen sich für Tiere ein und trotzdem haben Sie so eine Krankheit.“ Diese Jahre, die nun folgten, kann ich nur so beschreiben: es war die Hölle. Ohne Polemik und ohne theatralisch zu wirken. Ich VERSUCHTE mit natürlichen Mitteln (z. B. Weihrauch) gegen meine RA etwas zu erreichen, es kam – auch auf lange Sicht – zu keiner Besserung. Anfangs auch schon mal als Simulantin hingestellt, verstummten dann allmählich auch diese Stimmen angesichts meiner deformierten (weil die zwangsläufig am häufigsten zu sehen ist) rechten Hand. Also, was blieb? Das volle Programm: MTX und Anderes. Schlimmeres. Nieren waren bald durch die vielen Schmerztabletten auch in Mitleidenschaft gezogen.

Dann kam bei mir ein weiterer Einschnitt – ich entschloss mich – auch wieder aus ethischem & moralischem Grund, den veganen Lebensweg zu gehen. Das war zwanzig Jahre später, also 2005. Demnach also nun 10-jähriges Veganerinnenleben.

Schon nach relativ kurzer Zeit bemerkte ich, dass es mir besser ging. Die obligatorischen Rheuma-Schübe waren nicht mehr ganz so ausgeprägt und ... sie wurden weniger. Ich konnte mehr und mehr mit weniger Hammer-Schmerztabletten auskommen und die Beweglichkeit, die noch vorhanden war, mit moderatem Sport erhalten. Sport mache ich jetzt wieder mehr (Pilates, Geräte, Rücken- und Wirbelsäule) und ich bin schon richtig unglücklich, wenn ich mal NICHT zum Sport gehen kann.

Ich (63) kann sagen, dass ich mich durch die entsetzlichen Schmerzen der RA physisch und psychisch verändert hatte. Aber dadurch, dass ich mich seit über 10 Jahren zu 100 % vegan ernähre (und übrigens auch so LEBE), darf ich feststellen, dass ich meine Krankheit besiegt habe. Wenn in dem Zusammenhang dieses Wort das richtige ist... Klar, das was geschädigt ist, ist irreparabel. Lässt sich durch nichts und gar nichts wieder herstellen. Eine ganz milde Form von Schmerzpflaster ist bei mir daher auch noch angezeigt, wie erwähnt: sehr geringe Dosierung. Doch meine Blutwerte sind (Zitat Frau Professor Dr. Dr. Sowieso aus meiner Rheuma-Kur) „bombastisch“ – und „Sie sind austherapiert“ – „machen Sie genau so weiter!“ Gibt es einen schöneren Abschlusssatz bei einer Kur, bei dem man das ganze Ausmass von ebensolchen Patienten mit anderen Rheuma-Krankheiten beobachtet?

Leider kann man nicht beobachten, dass im Speziellen bei meiner Krankheit, von Ärzten eine (strenge) vegane Ernährungsform empfohlen oder gar verordnet wird. R / R ... Rauchen und rotes Fleisch, selbst das wird von den wenigsten Menschen überhaupt nicht als Warnsignal gesehen. Dann doch lieber Tabletten hinein... Ich wünsche allen LeserInnen Gesundheit und stehe per Mail gern für Fragen und / oder Anregungen zur Verfügung.