Zunächst erstaunt, dass sich die Aufregung an einer veganen Kita festmacht. Selbst wenn die Kinder in der Kita „mangelernährt“ würden, könnte dies durch die Mahlzeiten zu Hause ausgeglichen werden. Völlig absurd.
Ein anonymer ahnungsloser Journalist erdreistet sich als Laie einen Faktencheck über vegane Kinderernährung zu machen und wiederholt grösstenteils lediglich die barbarischen Unwahrheiten der unseriösen DGE, die eng mit der Nahrungsmittelindustrie verbunden ist. Es geht um „3 Aussagen“ die einem angeblichen „Faktencheck“ unterzogen werden sollen.
„1. Aussage: Eine vegane Ernährung ist für Kinder gesünder als eine normale Mischkost.“
Antwort SPIEGEL: „Das ist falsch.“
Begründung SPIEGEL: „Viele Nährstoffe, die der Körper zum Überleben braucht, sind vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten. Dazu zählen unter anderem Eiweiß-Bausteine, bestimmte langkettige Fettsäuren, Vitamin D, Vitamin B12, Kalzium, Eisen, Jod, Zink und Selen.“
Meine Anmerkung:
Das ist nachweislich falsch. Alle genannten Nährstoffe sind in pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten, auch Vitamin B12. Da Vitamin B12 von Bakterien gebildet wird und wir – vernünftigerweise – hygienisch leben, also alle Nahrungsmittel vor dem Verzehr gründlich reinigen, so dass keine natürlichen Erd- und Kotbestandteile mehr an den Nahrungsmitteln haften, sollte bei veganer Ernährung immer auf eine B12-Quelle geachtet werden. Dies können angereicherte Nahrungsmittel sein, eine Vitamin-B12-Zahncreme und / oder ein Vitamin B12-Nahrungsergänzungspräparat.
Zu den „Eiweiß-Bausteinen: Alle notwendigen Aminosäuren sind in pflanzlichen Nahrungsmittel enthalten. Hinzu kommt, dass Tierprotein aufgrund seiner anderen Aminosäurestruktur für eine Vielzahl schwerwiegender Erkrankungen wie z. B. Krebs verantwortlich ist, pflanzliches Protein dagegen sehr gesund ist.
Zu den „langkettigen Fettsäuren“: Die Aussage ist total abwegig. Alle essentiellen Fettsäuren können durch pflanzliche Nahrungsmittel wie Samen, Nüsse und Algen aufgenommen werden.
Zu „Vitamin D“: Vitamin D ist z.B. auch in Pilzen enthalten. Allerdings stellt der Körper fast seinen gesamten Vitamin-D-Bedarf selbst her und zwar bei UV-Bestrahlung in der Haut. Daher sollte man bei jeder Ernährungsweise im Winter ein Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D nehmen.
Zu „Kalzium“: Milch enthält zwar viel Kalzium, ist aber schlechter für den Körper verwertbar als Kalzium aus guten pflanzlichen Kalziumquellen wie z.B. Brokkoli. Zudem sorgt das krebsfördernde Milcheiweiss Casein dafür, dass viel Kalzium über die Nieren verloren geht. Daher ist es kein Wunder, dass besonders die Frauen, die viel Milch trinken, eine höhere Knochenbruchgefahr und eine höhere Sterblichkeit aufweisen. Letztlich ist eine rein pflanzliche Kost eine optimale Quelle für Kalzium.
Zu „Eisen“: Pflanzliche Nahrung enthält viel Eisen. Diesen Eisen kann auch gut vom Körper resorbiert werden, wenn gleichzeitig genügend Vitamin C aufgenommen wird. Das Hämeisen aus Fleisch stellt eher ein Problem dar, da hohe Dosen mit Krebs in Verbindung gebracht werden.
Zu „Jod“: Jod ist eher ein Problem für Omnivore. Deshalb wird jodiertes Speisesalz oder Fisch empfohlen. Zu hohe Salzmengen sind gesundheitlich problematisch und Fisch ist gesundheitsschädlich, u.a. wegen seiner Belastung mit Schadstoffen. Baut man als Veganer jodreiche Algen in seinen Speiseplan ein oder eventuell jodiertes Speisesalz, dann ist die Jodversorgung kein Problem.
Zu „Zink“: Warum Zink für Veganer ein Problem darstellen sollte, ist nicht ersichtlich. Gerade viele pflanzliche Nahrungsmittel enthalten hohe Zinkkonzentrationen. Einige Beispiele: Sonnenblumenkerne, Walnüsse, Kichererbsen, Vollkornprodukte, Quinoa, Hülsenfrüchte.
Zu „Selen“: Es ist geradezu absurd, Selen als problematisch für Veganer darzustellen. Der höchste Selengehalt haben Paranüsse. Sie sind wahre „Selenbomben“. Ausserdem sind Reis, Rotkohl, Spargel, Champignons, Sonnenblumenkerne usw. gute Selenquellen.
Schaut man sich also die Fakten an, so liefert eine abwechslungsreiche rein pflanzlichen Ernährung mit Beachtung der Vitamin-B12-Zufuhr alle Nährstoffe in optimalen Mengen.
Die Hormone, Tierproteine und gesättigten Fette in Fleisch und Milch sind eindeutig mit einem erhöhten Risiko für schwere chronische Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Schlaganfall, Demenz usw. verbunden, die wiederum die häufigsten Todesursachen in den westlichen Industrienationen darstellen. Selbst eine schwere koronare Herzkrankheit, die die häufigste Todesursache in den Industrieländern ist, deren Fortschreiten durch Medikamente und Operationen bestenfalls nur verlangsamt wird, kann nachweislich durch eine fettarme vegane Ernährung nicht nur gestoppt, sondern sogar rückgängig gemacht werden! Der Spiegel des Wachstumshormons IGF-1 steigt im Körper beim Konsum von Fleisch und Milch an, wobei unbestritten ein erhöhter IGF-1-Spiegel mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden ist. Ein hoher Eisenspiegel durch eine erhöhte Aufnahme von Hämeisen aus Fleisch ist mit einem stark erhöhten Krebsrisiko verbunden. Der Konsum von Fisch ist aus toxikologischer Sicht kaum zu verantworten, da gerade der fettreiche Fisch mit einem nennenswerten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in der Regel besonders hoch mit Umweltgiften und Schwermetallen belastet ist. Schwermetalle wie Quecksilber schädigen die kognitiven Funktionen des Gehirns besonders bei Kindern. Auch die staatlichen Untersuchungsergebnisse über den Giftgehalt von Nahrungsmitteln sind eindeutig. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz und das Umweltbundesamt in Deutschland stellten in wiederholten Untersuchungen fest, dass fast ausschliesslich Tierprodukte mit kanzerogen Giften wie PCPs, Dioxinen usw. belastet sind. So stammen etwa 92 % aller krebsauslösenden Umweltgifte in Nahrungsmitteln aus Tierprodukten. Am höchsten sind übrigens Milch und Milchprodukte belastet. Interessant ist auch, dass in den Ländern mit dem höchsten Milchkonsum die Rate an degenerativem Knochenschwund (Osteoporose) am höchsten ist und in den Ländern mit dem niedrigsten Milchkonsum am niedrigsten. Würde auch nur ein Hauch Wahrheit an der Behauptung sein, dass das Kalzium in der Milch für starke Knochen sorgt, dann müsste es genau umgekehrt sein.
Somit ist offensichtlich, dass es fachlich falsch, ja sogar irrsinnig ist, gesundheitsschädliche Tierprodukte wegen einzelner Nährstoffe zu empfehlen, weil man diese Nährstoffe viel besser durch gesunde pflanzliche Nahrungsmittel erhalten kann.
Wenn man also alle Nährstoffe durch eine richtig durchgeführte vegane Ernährung erhält, gleichzeitig aber die gesundheitlichen Nachteile der Tierprodukte vermeidet, so ist ganz eindeutig eine vegane Ernährung auch für Kinder gesünder.
„2. Aussage: Eine vegane Ernährung ist nicht schädlich.“
Antwort SPIEGEL: „Auch das stimmt nicht generell.“
Begründung SPIEGEL: Es gäbe Fälle von kranken und verstorbenen veganen Kindern.
Meine Anmerkung:
Ich möchte bei dieser Gelegenheit nicht einmal auf die manipulierten Fälle eingehen, die gar nichts mit einer veganen Ernährung zu tun hatten, die Erkrankungen trotzdem aber der veganen Ernährung zugeschrieben wurden. Auch möchte ich nicht näher darauf eingehen, dass die Kinderkrankenhäuser voller omnivor ernährter Kinder sind und dass die Presse kaum einmal über die vielen kranken omnivoren Kinder berichtet. Es soll an dieser Stelle um die Einzelfälle gehen, bei denen tatsächlich vegan ernährte Kinder krank wurden.
Eine im Einzelfall falsch durchgeführte vegane Ernährung hat aber nichts mit einer richtig durchgeführten gesunden veganen Ernährung zu tun. Trotzdem missbraucht man diese Einzelfälle von falsch vegan ernährten Kindern, um die angebliche Mangelhaftigkeit und Gefährlichkeit einer veganen Ernährung auf unseriöse Weise zu begründen. Dies macht aber weder logisch noch fachlich einen Sinn. Genauso gut könnte man Kunstfehler einzelner Ärzte als Begründung dafür nehmen, dass alle Ärzte gefährlich seien und die unsinnige Empfehlung aussprechen, Ärzte und Kliniken grundsätzlich zu meiden. Man könnte genauso gut auch einzelne Flugzeugabstürze dazu instrumentalisieren, die Fliegerei als zu gefährlich darzustellen und vom Fliegen abzuraten, obwohl das Flugzeug nachweislich das sicherste Transportmittel ist. Ebenso absurd wäre es, wenn man einzelne Todesfälle beim Freizeitsport als Begründung dafür nehmen würde, grundsätzlich vom Gesundheitssport abzuraten, obwohl die gesundheitlichen Vorteile des Sports unzweifelhaft überwiegen. Es ist also logisch und fachlich unsinnig, von einer veganen Ernährung abzuraten, nur weil in Einzelfällen diese Ernährung falsch durchgeführt wurde.
Genau diese Form von absurden Begründungen sind aber bei den Gegnern der veganen Ernährung an der Tagesordnung. Einzelfälle von falsch vegan ernährten Kindern werden in der Presse reisserisch aufgemacht und damit die angebliche Gefährlichkeit einer veganen Ernährung begründet, obwohl die gesundheitlichen Vorteile einer richtig durchgeführten veganen Ernährung offensichtlich sind. Ernährungswissenschaftler mit Interessenskonflikten und unwissende Ärzte werden mit ihrer Warnung vor veganer Ernährung in der Presse zitiert. In Tat und Wahrheit ist aber die richtig durchgeführte vegane Ernährung auch für Kinder die gesündeste Kost.
„3. Aussage: Experten sind sich einig, dass eine vegane Ernährung bei Säuglingen und Kleinkindern unmöglich ist.“
Antwort SPIEGEL: „Trotz aller Gefahren - auch das lässt sich so nicht sagen.“
Meine Anmerkung:
Was die DGE zur veganen Kinderernährung sagt, ist fachlich bedeutungslos, weil diese Organisation unseriös arbeitet, die Aussagen von Studien nachweislich für ihre Zwecke fälscht (nachzulesen unter: https://www.provegan.info/de/infothek/aktuelles/die-unserioesen-machenschaften-der-deutschen-gesellschaft-fuer-ernaehrung-dge-nachgewiesen-am-2/?limit=all ) und enge Verbindungen zur Industrie hat.
Entscheidend sind die Fakten und was die grösste und bedeutendste Ernährungsorganisation der Welt zur veganen Kinderernährung aussagt.
Schaut man sich die Fakten bzw. die Studien an, so erkennt man recht schnell Folgendes:
Die amerikanische Ärztekommission PCRM (The Physicians‘ Committee for Responsible Medicine) kommt daher wenig überraschend zu dem Ergebnis:
„Vegane Ernährung, die keine tierlichen Produkte enthält, ist sogar gesünder als vegetarische Ernährung. Vegane Ernährung enthält kein Cholesterin und sogar weniger Fett, gesättigte Fettsäuren und Kalorien als vegetarische Ernährung, weil sie keine Milchprodukte und Eier enthält. Die wissenschaftliche Forschung zeigt, dass die gesundheitlichen Vorteile zunehmen, wenn die Menge der Nahrung aus tierlichen Quellen in der Ernährung verringert wird, was die vegane Ernährung zur gesündesten insgesamt macht.“
Die grössten Ernährungsorganisationen der Welt, die AND (Academy of Nutrition and Dietetics, Amerikanische Gesellschaft für Ernährung) und die DC (Verband der kanadischen Ernährungswissenschaftler), gaben schon 2003 eine Empfehlung für eine vegane Ernährung in „allen Phasen des Lebenszyklus, einschliesslich Schwangerschaft, Stillzeit, früher und späterer Kindheit und Adoleszenz“ heraus. Schon 2003 waren die Fakten, die für eine vegane Ernährung in jedem Lebensalter sprachen, erdrückend. 2009 bestätigte die AND die Empfehlung erneut. In 2016 gab die AND wieder eine Empfehlung heraus, in der es u . a. heisst:
„Es ist die Position der Academy of Nutrition and Dietetics, dass sachgerecht geplante vegetarische Ernährungsformen, einschließlich der veganen Ernährung, gesund sind, ernährungsphysiologisch bedarfsgerecht sind und gesundheitliche Vorteile bei der Prävention und Behandlung von bestimmten Krankheiten bieten könnten. Diese Ernährungsformen eignen sich für alle Phasen des Lebenszyklus, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, Kleinkindalter, Kindheit, Jugendalter, älteres Erwachsenenalter und für Sportler. Pflanzlich basierte Ernährungsformen sind umweltverträglicher als Kostformen, die reich an tierlichen Produkten sind, weil sie weniger natürliche Ressourcen verbrauchen und mit viel weniger Umweltschäden behaftet sind. Vegetarier und Veganer haben ein verringertes Risiko für bestimmte Erkrankungen wie ischämische Herzkrankheit, Typ 2 Diabetes, Bluthochdruck, bestimmte Arten von Krebs und Fettleibigkeit. Eine niedrige Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und eine hohe Zufuhr von Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Sojaprodukten, Nüssen und Samen (alle reich an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen) sind charakteristisch für vegetarische und vegane Ernährungsformen, die niedrigere Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterin-Werte verursachen und eine bessere Kontrolle der Serum-Glukose ermöglichen. Diese Faktoren leisten einen Beitrag zur Verringerung chronischer Erkrankungen. Veganer benötigen zuverlässige Quellen für Vitamin B 12 wie angereicherte Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel.“