Bei einer Jagd auf Wildschweine im Main-Tauber-Kreis hat ein 74-jähriger Jäger am Sonntagabend (24.8.2014) einen 44-jährigen Mann erschossen. „Schusswaffen gehören nicht in die Hände von Freizeitjägern, die diese völlig unkontrolliert benutzen können“, fordert Kurt Eicher, Biologe und Sprecher der Initiative zur Abschaffung der Jagd. Vor dem Hintergrund einer ganzen Reihe von Jagdunfällen und Straftaten mit Jägerwaffen fordert die Initiative zur Abschaffung der Jagd: Abschaffung der Hobbyjagd jetzt!
Gerade bei den so genannten Erntejagden, bei denen Jäger ein Feld umstellen, um auf flüchtende Tiere zu schiessen, kommt es immer wieder zu Unfällen. Bereits im Juli 2014 waren bei Erntejagden auf Wildschweine zwei Menschen schwer verletzt worden: In der Wetterau hatte ein 52-jähriger Jäger statt eines Wildschweins eine Jagdkollegin angeschossen und schwer verletzt. Und bei einem Jagdunfall bei Wildsachsen bekam ein 37 jähriger Landwirt, der mit seinem Mähdrescher ein Rapsfeld mähte, eine Kugel ins Knie. (Frankfurter Neue Presse, 18.7.2014)
Bei dem aktuellen Jagdunfall nahe Weikersheim hatte der 74-jährige Jäger in ein Maisfeld geschossen, in dem er offenbar Wildschweine vermutete. Der Getötete sollte als Treiber die Wildschweine aus dem Maisfeld treiben. Dies geht aus der gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Ellwangen und des Polizeipräsidiums Heilbronn vom 25.08.2014 hervor.
„Bei Soldaten und Polizisten gibt es Altersgrenzen für den Umgang mit Waffen. Nur die Jäger dürfen bis ins Greisenalter hinein Waffen tragen und damit rumballern!“, so Kurt Eicher. „Müsste nicht zumindest aus Sicherheitsgründen ein Höchstalter für Jäger festgesetzt werden?“
Hunderte Menschen starben in den letzten Jahren durch Jäger und Jägerwaffen
Wieder und wieder erschüttern Meldungen über Jagdunfälle, Straftaten mit Jägerwaffen und Bedrohungen durch Jäger die Öffentlichkeit. Wer weiss schon, dass hunderte Menschen in den letzten zehn Jahren in durch Jäger und Jägerwaffen starben? Offizielle Statistiken gibt es darüber nicht – Jäger zählen nur die Anzahl der Tiere, die sie erschiessen. Die Initiative zur Abschaffung der Jagd dokumentiert seit 2002 bis zu jährlich 40 Tote durch Jäger und Jägerwaffen. Diese Dokumentation über Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen ist allgemein zugänglich im Internet einzusehen. Jeder kann dort selbst die Zahl der Toten und Verletzten nachzählen. Die Dokumentation wurde aufgrund von Presseberichten erstellt. Die Aufstellung erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs.
Die Natur braucht keine Jäger!
Die Mär vom Jäger als Naturschützer ist längst widerlegt. Immer mehr Biologen gelangen zu der wissenschaftlich untermauerten Ansicht, dass die Tiere ihre Populationsdichte am besten selbst regeln und Überpopulationen vor allem dadurch entstehen, weil bestimmte Tierarten wie Rehe und Hirsche von den Jägern durch „Hege“ und Fütterung besonders gefördert werden.
Die Auffassung, dass sich die richtige Wilddichte ganz von selbst einstellt, vertritt beispielsweise der renommierte Zoologe Prof. Dr. Josef Reichholf: „Die richtige Wilddichte könnte sich ganz von selbst einstellen, wenn die Tiere, wie z.B. das Reh, nicht durch Bejagung und Wildfütterung in den Wald hineingedrängt würden.“
Ragnar Kinzelbach, Zoologe an der Universität Rostock, ist überzeugt: „Die Jagd ist überflüssig. Wenn man sie einstellt, regulieren sich die Bestände von allein.“ (Süddeutsche Zeitung, 28.01.2009)
Auch die Erfahrungen in grossen europäischen Nationalparks zeigen: Es geht Natur und Tieren ohne Jagd viel besser!
Lesen Sie dazu: Fakten gegen die Jagd http://www.abschaffung-der-jagd.de/fakten/faktengegendiejagd/index.html
Initiative zur Abschaffung der Jagd
Kurt Eicher, Biologe, Studiendirektor
Derfflingerstr. 2
74080 Heilbronn
Tel.: 07131/48 12 63
E-Mail: info@abschaffung-der-jagd.de