DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Skandalöse antivegane Propaganda in der WELT in einem unglaublichen Ausmass

Zuerst erscheint der Text von Wiebke Hollersen am 10.1. als „Vegane Verführung“ und dann am 11.1. unter „So gefährlich ist vegane Ernährung für Kinder“

 

Der Artikel ist ein Lehrstück für antivegane Propaganda der widerlichsten Art. Presse, Medizin und Tierindustrie verbreiten in einer gemeinsamen Aktion Halbwahrheiten, die bekannten dümmlichen Vorurteile und faustdicke Lügen, die aber ganz einfach zu widerlegen sind. Nachfolgend meine Stellungnahme jeweils unter den >Zitaten<:

 

>Manche Kinder wachsen ohne Fleisch, Milch und Eier auf, weil ihre Eltern es so wollen. Das kann gut gehen. Es kann aber auch dem Wachstum schaden, wenn wichtige Vitamine fehlen<

 

Meine Anmerkung dazu:

Eine Binsenweisheit. Immer wenn etwas schief läuft, dann schadet es. Auch bei veganer Ernährung. Was bei omnivorer Ernährung schief läuft, kann man bei den Schwerstkranken in den Kliniken und Leichenhallen bewundern: Koronare Herzkrankheit, Krebs, Demenz, Diabetes, Schlaganfall usw., um nur einige Beispiele zu nennen.

 

>Wenn man sich der Lösung des einen Problems nähert, trifft man auf neue, überraschende Ärgernisse. Es kann zum Beispiel sein, dass Vitamin-B12-Tabletten etwas Laktose enthalten. Der Milchzucker wird zugesetzt, um die Oberfläche der Pillen zu glätten. Milchzucker stammt aus Milch. Und Milch stammt meistens von Kühen. Das geht so nicht. Für überzeugte Veganer geht das nicht: Auch für eine Pille sollte kein Tier ausgebeutet werden. Allerdings sind es ausgerechnet überzeugte Veganer, die Vitamin-B12-Tabletten brauchen.<

 

Meine Anmerkung dazu:

Was hat das mit veganer Ernährung zu tun? Man nimmt ganz einfach eines der unendlich vielen Nahrungsergänzungsmittel ohne Laktose. So einfach ist das. In der Tat sollte weder für eine Pille noch für sonst irgendetwas ein Tier ausgebeutet werden. Schon der Nobelpreisträger Bertrand Russell stellte fest:

„Es gibt keinen objektiven Grund für die Annahme, dass menschliche Interessen wichtiger seien als tierliche.“

 

>Noch dringender benötigen das Vitamin die Kinder der Veganer, wenn diese Kinder ebenfalls weder Fleisch noch Milchprodukte oder Eier zu sich nehmen oder zu sich nehmen dürfen. Im Prinzip beginnt der Streit um die vegane Ernährung von Kindern schon bei dieser Formulierung. In dem Streit landet man schnell bei der Weltrettung – oder bei schwerer Kindesvernachlässigung.<

 

Meine Anmerkung dazu:

Natürlich benötigen auch die Kinder so wie wir alle Vitamin B12. Aber es ist schlicht und einfach absurd zu fordern, Kinder sollten Vitamin B12 über ungesunde Tierprodukte aufnehmen, wenn es auch gesund über eine Nahrungsergänzung oder eine Zahncreme geht.

 

Ja, in der Tat spielt bei der veganen Lebensweise auch die „Weltrettung“ eine bedeutende, wenn nicht sogar die bedeutendste Rolle. Wenn 51 % der klimaschädlichen Treibhausgase aus der Tierproduktion stammen und ohne eine Umstellung auf vegane Ernährung eine Klimakatastrophe unvermeidbar ist, und wenn täglich 6.000 - 43.000 Kinder an Hunger sterben, während 50 % der Weltgetreideernte und 90 - 98 % der Weltsojaernte an die „Nutztiere“ der reichen Staaten verfüttert werden, dann geht es tatsächlich um nichts weniger als um die „Weltrettung“. Völlig befremdlich ist, dass sich Frau Hollersen um einzelne vegane Kinder sorgt, aber nicht um die etwa 10 Millionen Kinder, die jährlich verhungern.

 

>Inzwischen warnt sogar der Ernährungsminister der Bundesregierung davor, Kinder vegan zu ernähren. Auch für Jugendliche sei das „auf keinen Fall geeignet“, sagt Christian Schmidt (CSU). Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät in einem Positionspapier dringend ab, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte ist dagegen.<

 

Meine Anmerkung dazu:

Es ist schon erstaunlich, dass jemand ohne jegliche naturwissenschaftliche Ausbildung wie Minister Christian Schmidt es wagt, so einen Unsinn über Ernährung von sich zu geben.

 

Die in dem Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) enthaltenen dreisten Manipulationen und nachweisbaren Falschdarstellungen sind nicht nur von mir in aller Klarheit nachgewiesen worden:

 

http://www.veganbook.info/die-unserioesen-machenschaften-der-deutschen-gesellschaft-fuer-ernaehrung-dge-nachgewiesen-am/

 

http://www.vegan-news.de/tofufamily-dge-sohra-petition/

 

http://www.vegan.eu/index.php/meldung-komplett/items/oeffentlichkeitsarbeit-der-dge-gegen-die-vegane-ernaehrung.html

 

http://vegane-gesellschaft.de/authors/3-martin-paetzold

 

Wenn der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte gegen vegane Ernährung ist, dann zeigt dies in erschreckender Weise den katastrophalen Ausbildungs- und Kenntnisstand dieses Verbandes an. Denn die amerikanischen Fachkollegen empfehlen eine vegane Ernährung für Kinder. So nahmen schon 2003 in einem gemeinsamen Positionspapier die Amerikanische Gesellschaft für Ernährung (Academy of Nutrition and Diatetics, früher ADA, American Dietetic Association) und die Kanadische Gesellschaft für Ernährung (Dietitians of Canada, DC, Verband der kanadischen Ernährungswissenschaftler) zu den gesundheitlichen Vorteilen der veganen Ernährung eindeutig Stellung. In diesem Positionspapier heisst es u. a.:

 

„Gut geplante vegane und andere Formen der vegetarischen Ernährung sind für alle Phasen des Lebenszyklus geeignet, einschliesslich Schwangerschaft, Stillzeit, früher und späterer Kindheit und Adoleszenz.“

 

2009 hat die Amerikanische Gesellschaft für Ernährung (Academy of Nutrition and Diatetics, früher ADA, American Dietetic Association) ein überarbeitetes Positionspapier zur vegetarischen und veganen Ernährung publiziert und ihre Empfehlung für diese Ernährungsformen bestärkt. Dort kommt man zu dem Schluss, dass vegetarische Ernährungsformen einschliesslich veganer Ernährung – sofern richtig durchgeführt –, gesund und nahrhaft für Erwachsene, Kleinkinder, Kinder und Heranwachsende sind und sogar chronische Krankheiten wie Herzerkrankungen, Krebs, Übergewicht und Diabetes vorbeugen und behandeln helfen können. Das im Juli 2009 in der Zeitschrift „Journal of the American Dietetic Association“ veröffentlichte Papier repräsentiert die offizielle Grundhaltung der ADA zur veganen Ernährung:

 

„Die American Dietetic Association ist der Ansicht, dass gut geplante vegetarische Ernährungsformen, einschliesslich komplett vegetarischer oder veganer Ernährungsformen, gesund sind, ernährungsphysiologisch bedarfsgerecht sind und gesundheitliche Vorteile in der Prävention und der Behandlung bestimmter Krankheiten bieten. Eine gut geplante vegetarische Ernährungsform ist für Menschen aller Altersstufen geeignet, eingeschlossen Schwangere, Stillende, Kleinkinder, Kinder, Heranwachsende und Sportler.“

 

Die weltweit grösste Vereinigung von Kinderärzten, die American Academy of Pediatrics (AAP) hat sich dem angeschlossen.

 

>Auf der anderen Seite findet man Kinderbilder in Internetforen, unter denen steht: „17 Monate alt, seit Geburt vegan“. Die Kinder haben rote Bäckchen. Kuhmilch könne Krankheiten bei Kindern auslösen, von Ohreninfektionen bis zu Autismus, Eier und Fleisch steckten voller Gift, behaupten Tierrechtsaktivisten. Im Öko-Magazin „Schrot und Korn“ sagt Aljoscha, elf Jahre alt: „Ich bin sehr stolz darauf, Veganer zu sein, weil es ehrenhaft und mutig ist.“<

 

Meine Anmerkung dazu:

In der Tat haben gesund vegan ernährte Kinder rote Bäckchen. Denn die vegane Ernährung ist die gesündeste, ja sogar die einzig gesunde Kost für Kinder. Denn Tierprodukte stecken tatsächlich voller Gifte, was durch staatliche Untersuchungen eindeutig nachgewiesen wurde. Laut Untersuchungen des Schweizer Bundesamts für Gesundheit (BAG) von 2009 und 2013 stammen 92 % der giftigen und krebsauslösenden Substanzen in der Nahrung (Dioxine und PCB) aus Tierprodukten. Milch und Milchprodukte sind mit einem Anteil von 54 % die grössten Lieferanten für diese Giftstoffe!

 

Auch das deutsche Umweltbundesamt stellt dies in einer Publikation fest: Die Aufnahme der krebserregenden Umweltgifte Dioxin und PCP durch den Menschen erfolgt zu über 90% mit der Nahrung über tierische Lebensmittel wie Milch, Fleisch, Fisch und Eier!

 

Zitate aus der Publikation „Dioxine und dioxinähnliche PCP in Umwelt und Nahrungsketten“ des Umweltbundesamtes:

 

„Besonders kritisch ist die hohe Toxizität und Ökotoxizität in Kombination mit der Langlebigkeit (Persistenz) der Dioxine und dl-PCBs sowie ihrer Tendenz, sich in Lebewesen anzureichern (Bioakkumulation).“

 

„Dioxine und dl-PCB sind langlebige Stoffe, die in der Umwelt nur sehr schwer abgebaut werden und sich in Lebewesen anreichern (Bioakkumulation). Für Menschen und Tiere sind sie sehr giftig. Stoffe mit dieser Kombination von Eigenschaften sind besonders gefährlich und werden auch als PBT- bzw. vPvB-Stoffexxx bezeichnet.“

 

„Die Dioxin- und dl-PCB-Aufnahme durch den Menschen erfolgt zu über 90% mit der Nahrung über fetthaltige tierische Lebensmittel wie Milch, Fleisch, Fisch und Eier. Nahezu zwei Drittel dieser Aufnahme erfolgt über den Verzehr von Fleisch und Milchprodukten. Fische sind zwar – je nach Fettgehalt – vergleichsweise höher mit Dioxinen belastet, werden jedoch in kleinen Mengen in Deutschland konsumiert. Entscheidend für die toxische Wirkung sind jedoch nicht die tägliche Aufnahme, sondern die Anreicherung im Fettgewebe und in der Leber und die dabei entstehende Belastung im menschlichen Körper.“

 

Milch und Milchprodukte enthalten jede Menge Hormone und Tierproteine. Milch dient dazu, einen kindlichen Organismus schnell wachsen zu lassen, bei Tieren noch viel mehr als bei Menschen. Denn ein Kalb wächst 40 mal schneller als ein menschliches Baby. Dementsprechend ist die Kuhmilch eine regelrechte Hormon- und Proteinbombe. Daher macht es nur Sinn für Tiere und Menschen, am Beginn ihres Lebens Milch zu trinken. So hat es die Natur vorgesehen. Fatal wird es dann, wenn nach der Babyphase Milch getrunken wird. Denn Milch führt zu einer Fehlregulationen im Körper, indem das Enzyms TOR ansteigt. Die Aufnahme von Kuhmilch führt zu einer besonders starken Fehlregulation, weil sie extrem viele Wachstumsfaktoren wie Hormone und Proteine enthält, die für einen ausgewachsenen menschlichen Organismus desaströse Auswirkungen haben. So steigt das Enzym TOR besonders stark an. Und dies hat Folgen:

  • Im Jugendalter wachsen die Pickel, da die Talgproduktion ansteigt.
  • Im späteren Erwachsenenalter wachsen die Zellen, auch die entarteten Krebszellen, so dass schliesslich eine Krebserkrankung entsteht. Dies gilt insbesondere für Brustkrebs (der häufigste Krebs bei Frauen) und Prostatakrebs der häufigste Krebs bei Männern).

 

Dr. med. Michael Greger erklärt die Zusammenhänge anhand einer Reihe von wissenschaftlichen Studien: http://nutritionfacts.org/video/saving-lives-by-treating-acne-with-diet/

 

Es sei auch daran erinnert, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO Ende 2015 nach der Auswertung von über 800 Studien Fleisch als krebserregend einstufte!

 

Warum sollte man Kindern dies zumuten und bei ihnen durch Tierprodukte die Grundlagen für Krebs und andere schwerste Erkrankungen legen?!

 

>Man kann weiterstreiten oder nach einer Annäherung suchen, die für die Kinder gesund ist. Es ist möglich, Kinder vegan zu ernähren, von Anfang an, wenn man das unbedingt will. Aber man darf keine Fehler machen, wenn man sie dabei nicht in Gefahr bringen will.<

 

Meine Anmerkung dazu:

Man braucht überhaupt nicht zu streiten, wenn man sich an die wissenschaftlichen Fakten hält. Denn nach Analyse der Fakten erkennt man sofort, dass die vegane Ernährung die einzig gesunde Ernährung für Kinder ist.

 

Es gilt nicht nur bei der veganen Ernährung die Binsenweisheit, dass man im Leben besser keine Fehler machen sollte. Dies gilt auch beim Autofahren, beim Fliegen für die Piloten oder schon beim simplen Zähneputzen. Bei Betrachtung der wissenschaftlichen Fakten ist eine omnivore Ernährung aus den vorher genannten Gründen per se ein grosser Fehler, weil Tierprodukte grundsätzlich und nachweisbar ungesund sind.

 

>Um wie viele Kinder es in dem Streit geht, weiß niemand. „Wir wissen ja nicht mal, wie viele Kinder sich in Deutschland vegetarisch ernähren“, sagt Mathilde Kersting, Leiterin des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund. Veganer sind die strengeren Vegetarier, sie wollen ein Leben ganz ohne Tierprodukte führen, ihre Verzichtslisten reichen vom Honig über Wollsocken bis zur Laktose in Tabletten. Aber wie genau legen vegane Eltern fest, was ein Kind essen darf? Ist ein Käsebrot bei Oma okay, ein Kakao mit der gefürchteten Kuhmilch auf einem Kindergeburtstag? Dass manche Eltern es sehr genau nehmen, wisse man leider aus Kliniken, sagt Kersting. „Es gibt immer wieder Zwischenfälle“, oft gehe es um Babys oder Kleinkinder.“<

 

Meine Anmerkung dazu:

Es erstaunt, dass ausgerechnet Mathilde Kersting an dieser Stelle zu Wort kommt, deren fachliches Versagen und Manipulationen doch seit Jahren bekannt sind: http://www.veganbook.info/die-manipulationsmethoden-der-fleischindustrie-und-ihrer-helfer/

 

>Ärzte aus Jena berichteten auf einer Tagung von einem Zweijährigen, der auf ihre Intensivstation gekommen sei mit einer Hirnblutung und Atemnot. Groß- und Kleinhirn waren geschrumpft, das Kind litt an Blutarmut. Es war ein Jahr lang nur gestillt worden, seine Mutter hatte sich in dieser Zeit und der Schwangerschaft vegan ernährt. Später bekam das Kind auch Obst und Mandelmilch.

 

Es litt an schwerem Vitamin-B12-Mangel. Menschen brauchen diesen Stoff dringend für die Blutbildung, die Teilung ihrer Zellen, die Nerven. Vitamin B12 wird von Bakterien hergestellt, die im Verdauungstrakt von Tieren leben. Es steckt dann vor allem im Fleisch dieser Tiere, in geringeren Mengen in Milch und Eiern, aber nicht in Pflanzen. Babys nehmen es über die Muttermilch auf. Wenn die Mutter es im Körper hat. Menschen können Vitamin B12 eine Weile speichern, aber wer sich lange vegan ernährt, ohne es zusätzlich einzunehmen, verbraucht seine Vorräte.

 

Die Ärzte in Jena konnten das Leben des Jungen retten. Sein Gehirn bleibt wohl geschädigt. Wie viele solcher Fälle es gibt, kann Mathilde Kersting nicht sagen. Zu viele, sagt sie, weil jeder einzelne vermeidbar wäre. In Deutschland gebe es inzwischen zum Glück sehr wenige Kinder, denen wie dem Jungen in Jena wichtige Nährstoffe fehlen. Es ist einfach geworden, sein Kind gesund zu ernähren. Es sei denn, man ist Veganer. „Es sind die Probleme, die heute leider in reichen Gesellschaften vorkommen“, sagt Kersting.<

 

Meine Anmerkung dazu:

Es gibt tatsächlich Fälle von Veganern, die auf die unsägliche Propaganda im Internet und anderen Medien hereinfallen, man brauche bei veganer Ernährung kein Vitamin B12 zu supplementieren. Ob dies nun durch eine kriminelle Unterwanderung der veganen Szene durch die Tierindustrie geschieht und / oder ob dies durch durchgeknallte Veganer propagiert wird, lässt sich leider nicht immer sagen. Pflanzen können zwar tatsächlich minimale Mengen von Vitamin B12 enthalten, besonders dann, wenn sie nicht gewaschen wurden, aber dies reicht keinesfalls für eine sichere Versorgung aus. Wer seinem Kind bei veganer Ernährung kein Vitamin B12 gibt, der begeht tatsächlich einen schwerwiegenden Fehler. Aber anstatt gegen die vegane Ernährung zu wettern, sollte man lieber die Menschen wahrheitsgemäss aufklären, dass vegane Kost die gesündeste Ernährung ist, aber der Supplementierung von Vitamin B12 bedarf. Wir sollten auch nicht unerwähnt lassen, dass der Grossteil des Vitamin B12 in Tierprodukten aus der Supplementierung des Tierfutters stammt.

 

Die Aussagen von Kersting sind eine intellektuelle Zumutung und bedürfen keiner weiteren Kommentierung.   

 

>Hermann-Josef Kahl führt eine Kinderarztpraxis in Düsseldorf. Kahl ist außerdem Sprecher des Verbandes der Kinder- und Jugendärzte. Der Verband rät ab, Kinder vegan zu ernähren. Daran hält sich Kahl, wenn Mütter oder Väter ihm erzählen, dass sie ihre Kinder ohne Fleisch und Milch aufziehen. Manchmal erfährt der Arzt das auch erst, wenn er bei einer Vorsorgeuntersuchung fragt, was das Kind so isst. Dass Menschen auf Tierprodukte verzichten wollen, verstehe er schon, sagt Kahl, „sie haben oft gute Gründe“.

 

Kahl ist kein Ideologe, aber als Arzt weiß er, wie gefährlich die gute Sache für die Kinder werden kann. Er spricht mit den Eltern über Proteine, Vitamine, das Wachstum der Knochen, die Nervenfunktionen. Er versucht, mit wissenschaftlichen Argumenten zu überzeugen. Etwas Fleisch oder wenigstens Milch brauchen Kinder im Wachstum. Mitunter seien die Überzeugungen der Eltern „hart wie Beton“. Kahl sagt, er nehme sich Zeit, manchmal biete er einen Termin an, bei dem er nur über Ernährung spricht. Manchmal nimmt Kahl den Kindern Blut ab, prüft, ob die Werte schon auf einen Mangel hinweisen.

 

Kahl sagt, man müsse auch aufpassen, dass man dem Dogma der Eltern kein eigenes Dogma entgegensetze. Wenn jemand sein Kind unbedingt vegan ernähren wolle, „wenn nichts zu machen ist“, erkläre er als Arzt, was zu beachten sei, empfehle etwa Eisen- oder Vitaminpräparate.<

 

Meine Anmerkung dazu:

Das Problem bei Herrn Kahl ist, dass Ärzte keine ernährungswissenschaftliche Ausbildung während ihres Studiums genossen haben. Wenn Ärzte sich nicht selbst auf dem Gebiet der Ernährung weitergebildet haben, dann wissen sie darüber nicht mehr als der Durchschnittsbürger. Das haben Studien zum Ernährungswissen von Ärzten sogar nachgewiesen. Folge: Ärzte verbreiten in der Regel genau den gleichen Unsinn und die gleichen Vorurteile, wie sie in der Bevölkerung herumgeistern. Um es klar zu sagen: In einer gesunden veganen Ernährung mangelt es nicht an Protein, Vitaminen oder Eisen, so dass ausser Vitamin B12 nichts routinemässig supplementiert werden muss. Man sollte ganz einfach die 7 Regeln beachten: http://www.provegan.info/de/die-7-hauptregeln-der-gesunden-veganen-ernaehrung/

 

>Auch Andreas Pfeiffer klingt nicht wie ein Ideologe, womöglich „von der Tierindustrie korrumpiert“. So bezeichnen manche Veganer jeden Forscher, der nicht ganz auf ihrer Seite steht.<

 

Meine Anmerkung dazu:

Wie die Lage bei Herrn Pfeiffer ist, kann ich nicht beurteilen. Dass aber viele Ernährungexperten und Wissenschaftler finanzielle Zuwendungen von der Tierindustrie erhalten, ist unbestreitbar. Dies ist auch nicht illegal, wenn Vorträge, Studien, Untersuchungen usw. von der Tier- oder Pharmaindustrie bezahlt werden. Nur sind dann die beteiligten Wissenschaftler kaum gewillt, etwas Negatives über die Produkte ihrer Auftraggeber zu sagen oder zu schreiben. Auch viele medizinische Organisationen oder Ernährungsorganisationen erhalten finanzielle Zuwendungen von der Industrie. Das Ganze ist ein System der legalen Manipulation. In einem Bericht des Spiegels hiess es dazu:

 

„Internationale Nahrungsmittelkonzerne untergraben systematisch die staatliche Gesundheitspolitik, ähnlich wie es die Tabakindustrie früher getan hat.“

 

„Um die rasante Ausbreitung von nichtansteckenden Krankheiten einzudämmen, sollten Regierungen die Lebensmittelkonzerne wie die Tabakindustrie behandeln, schreiben die Wissenschaftler.“

 

„Die Studienautoren zitieren interne Dokumente, die belegen, was Kritiker der Branche seit Jahren behaupten: Die Nahrungsmittelindustrie beeinflusst die öffentliche Gesundheitsvorsorge, indem sie Forschungsergebnisse lenke, beispielsweise durch die Finanzierung von Forschungsarbeiten. Studien, die ausschließlich von Lebensmittelkonzernen bezahlt wurden, zeigen „The Lancet“ zufolge vier bis acht Mal so häufig Ergebnisse, die im Interesse der Industrie sind, wie Studien, die aus anderen Quellen finanziert wurden.“

 

„Andere Strategien der Lebensmittelindustrie seien konsequente Lobbyarbeit bei Politikern und in den Gesundheitsbehörden. Tatsächlich werfen Kritiker auch der europäischen Lebensmittelbehörde Efsa vor, zu konzernfreundlich zu sein. Immer wieder wechselten Wissenschaftler direkt aus der Industrie in die Behörde oder umgekehrt.“

 

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/studie-lebensmittelkonzerne-nutzen-methoden-wie-die-tabakindustrie-a-882971.html

 

Letztlich bestätigt alles dies wieder einmal die Aussagen von Professor Dr. T. Colin Campbell in seinem Ernährungsbuch „China Study“:

 

„Wir wissen enorm viel über die Verbindung zwischen Ernährung und Gesundheit. Aber die wahre Wissenschaft wird unter einem Wirrwarr von unsachlichen oder sogar gesundheitsgefährdenden Informationen begraben – verursacht durch Pseudowissenschaft, Modediäten und Propaganda der Nahrungsmittelindustrie.“

 

„Ich war zu der Erkenntnis gekommen, dass einige unserer hoch gepriesenen Konventionen falsch sind und die wahre Gesundheit in grossem Ausmass verschleiert wurde. Am bedauerlichsten ist, dass die ahnungslose Öffentlichkeit den höchsten Preis bezahlt hat.“

 

>Pfeiffer ist Endokrinologe an der Charité in Berlin und arbeitet für das Deutsche Institut für Ernährungsforschung. Zur veganen Ernährung sagt er: „Wenn man sich kümmert, ist es für Erwachsene kein Problem.“ Bei Kindern hält aber auch Pfeiffer es für „schwierig“. Es könne gut gehen, „wenn die Eltern auf alles achten“. Nicht nur auf ein Vitamin.

 

Auch auf die richtige Zusammenstellung der Gerichte, Hülsenfrüchte sollten etwa mit Vollkorn kombiniert werden, um die Verwertung von pflanzlichem Eiweiß zu erleichtern. Orangensaft zur Mahlzeit ist gut, weil das Vitamin C aus dem Saft bei der Aufnahme von Eisen hilft. Die Kinder müssten außerdem auch mitmachen – und die Lebensmittel in günstigen Mengen und Kombinationen essen.

 

Besonders schwierig sei das bei kleinen Kindern. Oder bei Teenagern, die plötzlich beschließen, auf eigene Faust zum Veganer zu werden. Manchmal ernährten die sich nur noch von Cola und Pommes. Oder von Obst und Gemüse. Beides ist hochgefährlich.

 

Die Kinder jener Veganer, die vorbildlich Nährstoffkombinationen prüfen, auch auf Zink, Eisen, Vitamin D, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren achten, nehmen wohl keinen Schaden. Genaues wisse man nicht, weil es kaum Studien gibt. Das gelte für die Mechanismen der veganen Ernährung, also die Frage, was im Körper passiert, ebenso wie für die Folgen. „Wahrscheinlich werden die vegan ernährten Kinder etwas kleiner. Man braucht eine Menge Proteine, um zu wachsen“, sagt Pfeiffer.

 

Es wäre in jedem Fall sinnvoll, Eltern, die darauf bestehen, kleine Veganer heranzuziehen, Empfehlungen zu geben, sagt der Ernährungswissenschaftler.<

 

Meine Anmerkung dazu:

Schade, dass Herr Pfeiffer nur zwei richtige Ratschläge gibt: Vitamin-C-haltigen Saft zum Essen zu trinken und Eltern Empfehlungen zu geben. Alles andere ist überholt, völlig übertrieben dargestellt oder total unsinnig. Wenn man ein Kind abwechslungsreich vegan ernährt und B12 supplementiert, dann ist ein Kind optimal versorgt, auf jeden Fall viel besser als mit omnivorer Ernährung, die so gut wie immer ungenügend Folsäure liefert. Genau deshalb wird ja auch Schwangeren empfohlen, Folsäure zu supplementieren. Gesunde vegane Ernährung enthält dagegen reichlich Folsäure. 

 

>Daran arbeite man, es sei bald so weit, sagt Antje Gahl von der DGE. Man werde Schwangeren, Stillenden und Kindern zwar weiter generell abraten, „das Risiko, dass es schiefgeht, ist einfach zu hoch“. Gleichzeitig werde man in einem neuen Positionspapier den Veganern zur dauerhaften Einnahme von Vitamin B12 und der „Prüfung weiterer kritischer Nährstoffe“ raten. „Eigentlich sprechen wir uns sonst nicht für Nahrungsergänzungsmittel aus“, sagt Gahl.

 

Eigentlich könne man schließlich heute alles, was der Körper braucht, aus seinem Essen bekommen.<

 

Meine Anmerkung dazu:

Leider sagt Frau Gahl von der DGE die Unwahrheit, wenn sie behauptet, dass sich die DGE nicht für Nahrungsergänzungsmittel ausspricht. Die DGE empfiehlt Schwangeren mehrfach auf ihrer Website Folsäure als Nahrungsergänzung zu nehmen. Ausserdem ist nicht ersichtlich, auch wenn das gebetsmühlenhaft immer wieder behauptet wird, warum es bei einer gesunden veganen Ernährung ausser Vitamin B12 noch andere „kritische Nährstoffe“ geben sollte.  

 

>Eigentlich. Veganer und ihre Kinder sollen das Problem stattdessen nun auch über ein Produkt lösen können, dass der Vegetarierbund mitentwickelt hat, ganz ohne Tierausbeutung: eine Vitamin-B12-Zahncreme.<

 

Meine Anmerkung dazu:

Der letzte Satz ist die wahrscheinlich einzige sinnvolle Satz des gesamten Artikels.

 

Der Artikel von Frau Hollersen wiederholt die alten Vorurteile und Lügen über die vegane Ernährung. Und wie immer muss ein mangelernährtes Kind für die Propaganda gegen die gesündeste Ernährung herhalten. Das ist wissenschaftlich und intellektuell unredlich. Auch wenn es mühsam ist, so sollte man solche manipulativen und irreführenden Artikel nicht unkommentiert lassen. Denn schon Johann Wolfgang von Goethe wusste:

 

„Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten. Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.“

 

Artikel vom 11.1.: http://www.welt.de/gesundheit/article150851106/So-gefaehrlich-ist-vegane-Ernaehrung-fuer-Kinder.html

 

Artikel vom 10.1.: http://www.welt.de/print/wams/wissen/article150814273/Vegane-Verfuehrung.html