Die Rate von Darmkrebs ist bei Afroamerikanern (65:100.000) viel höher als bei ländlichen Südafrikanern (<5:100.000). Die höheren Raten stehen in Zusammenhang mit einem höheren Konsum von tierlichem Protein und tierlichem Fett und einem geringeren Faserkonsum, höherer Konzentration von sekundären Gallensäuren im Dickdarm, geringeren Konzentrationen an kurzkettigen Fettsäuren im Dickdarm und einer höheren Anzahl mukosaler proliferativer Biomarker für das Krebsrisiko bei ansonsten gesunden Menschen mittleren Alters. Weiter wurde die Rolle von Fett und Ballaststoffen in diesem Zusammenhang untersucht. Es wurde ein zweiwöchiger Lebensmittelaustausch bei Probanden derselben Bevölkerungsgruppe durchgeführt: Die Afroamerikaner erhielten unter strenger Aufsicht eine ballaststoffreiche, fettarme Ernährung nach afrikanischer Art und die ländlichen Afrikaner eine fettreiche, ballaststoffarme Ernährung nach westlicher Art. Im Vergleich zu ihrer gewöhnlichen Ernährung führten die Nahrungsmittelveränderungen zu bemerkenswerten wechselseitigen Veränderungen der mukosalen Biomarker für das Krebsrisikos und des Mikrobioms, von denen bekannt ist, dass sie das Krebsrisiko beeinflussen.
Referenz: Stephen J. D. O’Keefe, Jia V. Li, Leo Lahti, Junhai Ou, Franck Carbonero, Khaled Mohammed, Joram M. Posma, James Kinross, Elaine Wahl, Elizabeth Ruder, Kishore Vipperla, Vasudevan Naidoo, Lungile Mtshali, Sebastian Tims, Philippe G. B. Puylaert, James DeLany, Alyssa Krasinskas, Ann C. Benefiel, Hatem O. Kaseb, Keith Newton, Jeremy K. Nicholson, Willem M. de Vos, H. Rex Gaskins, Erwin G. Zoetendal. Fat, fibre and cancer risk in African Americans and rural Africans. Nature Communications, 2015; 6: 6342 DOI: 10.1038/ncomms7342