DR. MED.
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Studie: Fisch enthält 283 Mal mehr Parasiten als noch vor 6 Jahrzehnten

Fische, die für Sushi verwendet werden, ebenso wie andere Meereslebewesen enthalten 283-mal mehr Parasiten als in den 1960er Jahren. Dies geht aus einer in der Fachzeitschrift Global Change Biology veröffentlichten Übersicht hervor. Die Wissenschaftler überprüften die Literatur zur Prävalenz der parasitären Spulwürmer Anisakis und Pseudoterranova in Meereslebewesen. Die durchschnittliche Anzahl von Würmern stieg von 1962 bis 2015 bei Meerestieren, die üblicherweise für Sushi verwendet werden, um das 283-fache, was das Risiko für Anisakidose, eine parasitäre Infektion, beim Menschen deutlich erhöht. Zu den Symptomen einer Anisakidose gehören allergische Reaktionen, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen, was einen Krankenhausaufenthalt verursachen kann. Betroffen sind vor allem diejenigen, die Sushi konsumieren und mit Fisch arbeiten.

 

Die Autoren sind sich nicht sicher, was die starke Zunahme von Anisakis-Würmern in den letzten Jahrzehnten verursacht hat, aber der Klimawandel, mehr Nährstoffe aus Düngemitteln und Abwässern könnten mögliche Gründe sein. Ich gehe davon aus, dass die Vergiftung der Meere mit Umweltschadstoffen in diesem gigantischen Ausmass das Immunsystem der Meeresbewohner beeinträchtigt, so dass Parasiten auf immer weniger Gegenwehr stossen.

 

Referenz: Fiorenza EA, Wendt CA, Dobkowski KA, et al. It’s a wormy world: Meta-analysis reveals several decades of change in the global abundance of the parasitic nematodes Anisakis spp. and Pseudoterranova spp. in marine fishes and invertebrates. Glob Change Biol. Published online March 19, 2020.