Anmerkung: Es ist unerträglich, dass ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk einen Platz für solchen Schwachsinn bietet.
Hier als Ergänzung ein offener Brief Birgitt und Jürgen Kruse an die Redaktion des DLF
zu: Theologe über Ernährung als Religion - Essen gegen die Apokalypse -
DLF 6.10.2019
Sehr geehrte Damen und Herren,
jetzt wissen wir es aus dem Munde eines christlichen Theologen. Es lohnt
sich nicht, Versuche zu unternehmen, Klima, Arten und die Welt zu retten
durch notwendige Konsequenzen, die wir aus den Fakten zum katastrophalen
Zustand dieser Welt ziehen könnten.
Milliarden von Tieren können ruhig weiter in Massentierställen
dahinvegetieren und geschlachtet werden, obwohl damit Urwaldrodungen,
Brandstiftungen, Vertreibung und Mord verbunden sind. Obwohl durch die sogenannte
"konventionelle" chemisch-industrielle Landwirtschaft mit tierleidvoller
Massentierhaltung, mit Monokulturen, mit giftiger Gülle und tödlichen
Pestiziden, mit Reserveantibiotika, artfremdem "Futter" und restistenten
Keimen die Lebensgrundlagen (Boden, Wasser, Luft, Landschaftstrukturen)
auf diesem Planten in rasantem Tempo zerstört werden, keine bewusste
Abkehr vom Wachstumswahn und einer Wirtschaftsweise, die zur Ernährung
der zahlreicher werdenden Menschheit kläglich versagt hat. Trotz enorm
klimaschädlicher Wirkung der Landwirtschaft und unserer Ernährungsweisen
statt solidarischer Bio-Landwirtschaft lieber ein angeblich
freiheitliches "Weiter so". Das kann der "Theologe" gern so machen. Aber
dann gleich eine so geschickte Diffamierung von Vegetariern,
Bio-Unterstützern und vor allem von Veganern über einen wichtigen
öffentlichen Sender rauszuhauen, das ist schon ein starkes Stück!
Energisch müssen wir dagegen protestieren, dass Veganern tendenziell das
Abrutschen in Radikalismus unterstellt wird und auch noch die Lüge von
Tierrechtlern (die gar nicht Veganer sein müssen!) als Brandstifter verbreitet wird!
Der interviewte Theologe ist anmaßend und weiß nichts über die breite
weltweite Bewegung der Veganer!
Einfach nur absurd, es geht nicht um "apokalyptische Ängste" von
Sektierern: Die Lebensmittelproduktion für den Weltmarkt und der
unbändige Fleischhunger schaden nicht nur Tieren und Klima, sondern sie
sind auch für die bäuerliche Landwirtschaft fatal. Warum nicht: Schluss
damit! Warum nicht Forderungen an die Politik: Tiere gut halten, Umwelt
und Klima schützen und gutes Essen für uns alle herstellen!
Das kann aber nur bedeuten: weltweit Bio-Lebensmittel und Autarkie,
statt globalisierter sogenannter "Lebensmittelhandel"!
Ganz absurd wird es, wenn man bedenkt, dass die Kirchen vor allem auch
bei der "Bewahrung der Schöpfung" nun kläglich versagen, wann endlich
behandeln sie das ihnen anvertraute Land nach klaren ökologisch vernünftigen Regeln und wann
schützen sie die Mitgeschöpfe endlich vor uns Menschen?
Gott allein wird es "richten"? Die Welt retten, aber nur unter
christlich-theologischer Anleitung! Aber was wäre, wenn Gott gerade
diese Weltrettung "anzettelt" in Gestalt der weltweiten veganen Bewegung und der Tierrechtler und
Tierretter?
Die Themeneinleitung des DLF zur notwendigen Agrarreform mit diesem
Interview ein Zeichen von Lobbyismus für Chemie-, Agrar- und
"Lebensmitteindustrie" bzw. Bauernverband? Oder nur ein rechtzeitig zur
"Anuga" (von der Fleischmafia bestelltes?) affirmatives Plädoyer eines
christlichen Kirchenvertreters, der offenbar Angst davor hat,
dass der schon schmerzhafte Widerspruch zwischen Reden und Handeln der
Christen bewußt werden könnte!
Mit freundlichen Grüßen
Birgitt und Jürgen Kruse
Arbeitskreis Heckenschutz
48739 Legden
6.10.2019