Weil sie jungen Enten, die ihre Mutter verloren hatten, über die Straße half und dabei einen tödlichen Unfall auslöste, ist eine junge Kanadierin schuldig gesprochen worden. Nach der Entscheidung einer Geschworenen-Jury in Quebec droht der 25-jährigen Angeklagten damit lebenslange Haft. Sie hatte im Juni 2010 auf einem Highway südlich von Montréal gehalten, um einer Schar von jungen Enten über die Straße zu helfen. Daraufhin raste ein 50-jähriger Motorradfahrer mit überhöhter Geschwindigkeit in ihr Auto. Er und seine 16-jährige Tochter, die hinter ihm saß, kamen ums Leben. Die junge Frau wurde nun wegen Fahrlässigkeit und gefährlichen Fahrens mit tödlichen Folgen in zwei Fällen schuldig gesprochen.
Der Anwalt der Kanadierin war entsetzt über das Urteil, auch in Anbetracht dessen, was die Frau schon durchmachen musste durch die Publizität des Falls und durch den Strafprozess. Die Unaufmerksamkeit des Motorradfahrers spielte offensichtlich keine Rolle. Staatsanwältin Annie-Claude Chasse hatte nach dem Schuldspruch auch noch eine Botschaft:
„Wir hoffen dass das eine klare Botschaft an alle ist, nicht auf der Highway wegen Tieren zu stoppen. Sie sind es nicht wert.“
Fazit: Der Schuldspruch ist das Ergebnis einer anthropozentrischen Gesellschaft, die auf Menschen mit Empathie keine Rücksicht nimmt.
Petition gegen die Inhaftierung: http://www.change.org/en-CA/petitions/mme-stephanie-vallee-please-don-t-send-emma-czornobaj-to-jail-s-v-p-n-envoyez-pas-emma-czornobaj-en-prison
Sehr guter Zeitungskommentar zu dem Fall: http://www.torontosun.com/2014/06/25/highway-duck-rescuer-not-a-criminal