DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
www.dr-med-henrich.foundation

„Verzicht auf Fleisch: Leben Vegetarier und Veganer wirklich gesünder? Neue Studie überrascht“

Was für eine törichte Frage! Das ist die Überschrift eines Presseartikels, der sich auf eine Studie bezieht, die ein erhöhtes Schlaganfallrisiko bei fleischloser Ernährung festgestellt hat. Man kann davon ausgehen, dass die Presse in den nächsten Tagen und Wochen eine Flut von anti-veganen Artikel mit diesem Thema publiziert. Deshalb eine kurze Stellungnahme zum Sachverhalt.

 

Zunächst einmal kann man eine immer ungesunde vegetarische Ernährung und eine vegane Ernährung nicht einer gemeinsamen Gruppe zuordnen, wie es diese Studie tat. Wenn man sich die wissenschaftlichen Daten insgesamt anschaut, dann ist eine vegane Kost tatsächlich die gesündeste Ernährung, ja sogar die einzige gesunde Ernährung, aber nur dann, wenn man sie richtig durchführt. Und genau das ist das Problem vieler Studien, dass sie gesunde und ungesunde vegane Ernährung in einen Topf werfen. Noch chaotischer wird eine Studie und damit deren Aussagekraft wertlos, wenn man nicht nur ungesunde und gesunde vegane Ernährung in einer Gruppe zusammenfasst, sondern sogar noch die auf jeden Fall ungesunde vegetarische Ernährung inkludiert. Jegliche Aussagekraft geht damit verloren, zumindest für die vegane Ernährung. Wenn jetzt diese Studie feststellt, dass die „vegetarische Gruppe“ mehr Schlaganfälle aufweist, dann zeigt dies lediglich, dass diese Studie zu viele Vegetarier und zu viele Veganer enthielt, die sich schlecht bzw. falsch ernährten. Zudem hat die Studie auch deshalb keine Aussagekraft zur veganen Ernährung, da die „vegetarische Gruppe“ aus 14.422 Vegetariern und nur 1.832 Veganern bestand.

 

Im Artikel heisst es: „Die Wissenschaftler der University of Oxford führen dies auf den niedrigen Vitamin B12-Spiegel der Nichtfleischesser zurück.“

 

Wenn man in einer veganen Ernährung nicht auf eine adäquate Vitamin-B12-Zufuhr achtet, dann ist das mit Sicherheit keine gesunde Ernährung mehr. Es ist bekannt, dass ein B12-Mangel den Homozysteinspiegel steigen lässt und dies die Blutgefässe massiv schädigt. Eine vegetarische Ernährung lässt die Blutfettwerte steigen, weil Milchprodukte und Eier sehr viel Tierprotein, gesättigte Fette, Transfette und Cholesterin enthalten, so dass auch hier die Blutgefässe geschädigt werden.

 

Es gibt genügend Studien, die ein erhöhtes Schlaganfallrisiko für Fleischesser zeigen:

     

  • Nach einer Meta-Analyse der American Heart Association von 2012 erhöhen rotes und verarbeitetes Fleisch das Risiko für Schlaganfälle. Jede Portion Fleisch als Bestandteil der täglichen Ernährung erhöht das Schlaganfall-Risiko um 11 % und jede tägliche Portion von verarbeitetem Fleisch um 13%. Die Studienpopulation umfasste 329.495 Menschen in Europa, Japan und den Vereinigten Staaten.
  • Mehrere wissenschaftliche Studien konnten nachweisen, dass die Belastung von Fisch mit Schwermetallen und anderen Giften (Meere werden ja bekanntlich als Müllkippen missbraucht) die geistige Leistungsfähigkeit und die Gesundheit insgesamt beeinträchtigen. Eine Studie der Emory Universität Atlanta konnte sogar nachweisen, dass gebratener Fisch das Schlaganfallrisiko steigert.
  • Chinesische Wissenschaftler führten eine 2016 veröffentlichte Metastudie zur Analyse der Verbindung zwischen Fleischverzehr und Schlaganfallrisiko durch. In die Analyse wurden 2 Millionen Studienteilnehmer einbezogen. Es zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Verzehr von verarbeitetem Fleisch und dem gesamten Schlaganfallrisiko. Der Verzehr von rotem Fleisch war sowohl mit dem gesamten Schlaganfallrisiko als auch mit dem Risiko für ischämische Schlaganfälle assoziiert. Ein signifikantes Risiko für Schlaganfälle konnte beobachtet werden, wenn der Verzehr von rotem Fleisch über 50 g pro Tag betrug. Jeglicher Verzehr von verarbeiteten Fleischprodukten erhöhte das Schlaganfallrisiko.
  •  

Fazit: Ein erhöhtes Schlaganfallrisiko gilt ganz sicher nicht für eine gesunde vegane Ernährung. Aber eine vegetarische und eine ungesunde vegane Ernährung haben Gesundheitsrisiken. Es ist daher notwendig, zwischen einer gesunden und einer ungesunden veganen Ernährung zu differenzieren. Eine vegetarische Ernährung ist aufgrund der Milchprodukte und Eier immer ungesund. Eine gesunde vegane Ernährung muss abwechslungsreich sein und genügend Vitamin B12 enthalten (https://www.provegan.info/de/ernaehrung/7-regeln-einer-gesunden-veganen-ernaehrung/).

 

https://www.infranken.de/ratgeber/gesundheit/ueberraschendes-ergebnis-studie-klaert-ueber-gesundheitsfolgen-bei-fleischverzicht-auf;art154607,4424864

 

Diesen Beitrag als Podcast anhören