Wäre es da nicht gut, ab heute nicht mehr für den Hunger und verhungernde Kinder in anderen Ländern verantwortlich zu sein?
Wie das geht? Ganz einfach: Keine Tierprodukte mehr konsumieren. Denn ca. 40 % der weltweit gefangenen Fische, ca. 50 % der weltweiten Getreideernte und ca. 90 % der weltweiten Sojaernte werden an die „Nutztiere“ der Fleisch- und Milchindustrie verfüttert werden, was zum grossen Teil sogar aus den „Hungerländern“ stammt, (80 % der hungernden Kinder leben in Ländern, die einen Nahrungsüberschuss produzieren, doch die Kinder bleiben hungrig und verhungern, weil der Getreideüberschuss an Tiere verfüttert bzw. exportiert wird.)
Das ist ein barbarisches Verbrechen. Oftmals wird von Tierproduktkonsumenten als Ausrede vorgebracht, dass Biosprit und Spekulanten die Schuldigen am Hunger seien. Aber dies ist falsch und nur eine unmoralische Ausrede, die zudem nicht mit den Fakten konform geht. Der Ökonom Professor Dr. Gernot Klepper vom Institut für Weltwirtschaft bringt es auf den Punkt:
„Schuld ist der Fleischkonsum, nicht Biosprit.“
Und Prof. Klepper weiter: „Deutschland ist ein großer Importeuer von Agrarprodukten, vor allem von Futtermitteln. Wir importieren deutlich mehr, als wir selbst produzieren könnten. Vor allem, um Fleisch zu produzieren. Das heißt, unsere Verantwortung liegt vor allem darin, dass wir über die Futtermittelnachfrage weltweit bestimmte Flächen in Anspruch nehmen, auf denen auch Getreide angebaut werden könnte. Wenn wir das moralisch betrachten wollten, wäre hier der Hebel. Deutschland verbraucht etwa die doppelte Agrarfläche durch Importe, als es selbst produzieren kann. E10 hat daran nur einen winzig kleinen Anteil.“