In dieser Woche fragte bei mir ein Magazin an, einen Text zum Veganismus zu schreiben, aber bitte ohne „erhobenen Zeigefinger“ und doch bitte „fröhlich“.
Meine Antwort darauf:
Sehr geehrte Frau P......,
da bin ich sicherlich nicht der Richtige, denn ich bin für den „erhobenen Zeigefinger“ beim Veganismus! Denn was ethisch, gesundheitlich und ökologisch notwendig ist, erfordert den „erhobenen Zeigefinger“, sonst ist es der Sache nicht angemessen. Chronische Erkrankungen wie Krebs durch Tierqualprodukte, der Massenmord im Tierholocaust und die durch die Tierindustrie verursachte Klimakatastrophe können aus meiner Sicht kaum „fröhlich“ dargestellt werden, ohne in den beliebigen Lifestyle-Veganismus abzudriften. Ich gehöre nicht zu den Freunden des veganen Lifestyle-Veganismus, der die altruistischen Tierrechtler die Vorarbeit und damit die Knochenarbeit machen lässt, um dann den ethisch motivierten Veganismus in einen ethisch beliebigen Lifestyle-Veganismus zu transformieren und als Geschäft auszuschlachten. Die ethische Bedeutung des Veganismus wird von diesen Lifestyle-Veganern verwässert und verraten, indem zum Beispiel Leder getragen bzw. propagiert wird und Sprüche wie „Jeder müsse selbst entscheiden was er isst“ zum Besten gegeben werden, nur um beliebt zu sein und mehr Produkte bzw. Bücher verkaufen zu können.
Wer den veganen Lifestyle-Propagandisten nacheifert und folgt, wird kaum beim Veganismus bleiben. Das zeigen auch Untersuchungen aus den USA, dass sehr viele Lifestyle-Veganer nachher wieder Tierqualprodukte konsumieren. Das ist auch letztlich nicht verwunderlich. Denn nur derjenige, der die ethischen und / oder gesundheitlichen Grundlagen des Veganismus verstanden und internalisiert hat, wird auch vegan bleiben.
Mit den besten Grüssen
Ernst Walter Henrich