DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Die Rolle der Gene für Krankheit und Gesundheit

Man hört und liest öfters, dass sich die Menschen völlig falsche Vorstellung von Rolle der Gene machen, wenn es um Gesundheit und Krankheit geht. Deshalb möchte ich kurz Prof. Dr. Campbell zitieren, der dies wunderbar erklärt hat:

 

„Die Konzentration auf die Gene verfehlt einen einfachen aber entscheidenden Punkt: Nicht alle Gene werden immer exprimiert. Wenn sie nicht aktiviert oder exprimiert werden, bleiben sie ruhend, also biochemisch inaktiv. Ruhende Gene haben keinerlei Auswirkung auf unsere Gesundheit. Diese Tatsache ist für die meisten Wissenschaftler und für viele Laien offensichtlich, aber die Bedeutung dieses Konzepts wird selten verstanden. Was veranlasst Gene, ruhend zu bleiben oder aktiv zu werden? Die Antwort ist: Die Umwelt, ins-besondere die Ernährung.“

 

„Um ein früheres Gleichnis zu verwenden: Stellen Sie sich die Gene als Samen vor. Wie jeder gute Gärtner weiß, werden Samen nicht zu Pflanzen auswachsen, wenn sie nicht eine nährstoffreiche Erde, genügend Wasser und Sonnenlicht haben. Genauso werden Gene nicht exprimiert, wenn sie nicht den richtigen Umweltbedingungen ausgesetzt sind. In unserem Körper ist der Umweltfaktor, der die Aktivität von Genen bestimmt, die Ernährung. Wie wir in Kapitel 1.3 (der China Study) gesehen haben, wurden die Gene, die Krebs verursachen, hochgradig vom Proteinkonsum beeinflusst. In unserer Forschungsgruppe fanden wir heraus, dass wir die schädlichen Gene ein- und ausschalten konnten, indem wir einfach die Menge des konsumierten Tierproteins veränderten.“

 

„Also obwohl wir sagen können, dass Gene für jeden biologischen Ablauf wichtig sind, haben wir doch sehr überzeugende Belege, dass die Genexpression bei weitem wichtiger ist. Diese Genexpression wird durch Umweltbedingungen gesteuert – insbesondere durch Ernährung.“

 

„Wir alle haben unterschiedliche Krankheitsrisiken infolge unserer unterschiedlichen Gene. Aber während wir nie ganz genau wissen werden, für welche Krankheiten wir empfänglich sind, wissen wir aber sehr wohl, wie wir dieses Risiko kontrollieren können. Ungeachtet unserer Gene können wir alle die Wahrscheinlichkeit, dass die richtigen Gene exprimiert werden, optimieren, indem wir unserem Körper die bestmöglichen Umweltbedingungen bieten: Die bestmögliche Ernährung.“

 

Referenz: China Study, 2.Aufl. von T. Colin Campbell, Verlag Systemische Medizin