DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Quecksilber auch in Süsswasserfischen

In Österreich ermittelten Umweltschützer die Quecksilberbelastungen verschiedener Süsswasserfische. Die Fische stammten aus 7 unterschiedlichen Gewässern. Dabei wurden erschreckend hohe Überschreitungen der Umweltqualitätsnorm von 20 Mikrogramm Quecksilber pro Kilogramm Fischgewicht festgestellt. Fische aus der Donau nahe Wien und aus dem Attersee hatten eine Belastung von 190 bzw. 180 Mikrogramm Quecksilber pro Kilogramm Fischgewicht. Bei Felchen aus dem Bodensee betrug die Quecksilberbelastung immerhin 86 Mikrogramm pro Kilogramm Fischgewicht.

 

Das Problem einer Quecksilberbelastung existiert also nicht nur in Meeresfischen, sondern auch in Süsswasserfischen.

 

Quecksilber wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine der zehn grössten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit eingestuft. Über biologische Prozesse wird es in das besonders giftige Methylquecksilber verwandelt. Untersuchungen zeigen, dass Quecksilber im Fisch zu etwa 70 bis 100 Prozent als giftiges Methylquecksilber vorliegt. Im Menschen wird Methylquecksilber leicht vom Blutkreislauf aufgenommen, verteilt sich im ganzen Organismus, konzentriert sich jedoch an einigen Punkten: im Gehirn, und bei der schwangeren Frau im Fötus. Die Hauptauswirkung auf die menschliche Gesundheit ist die Veränderung der zentralen und peripheren Nervensystemfunktionen. Eine hohe Belastung des Fötus oder Kleinkinds kann die Verminderung des Intelligenzquotienten, Retardierungen der motorischen und sprachlichen Lernfähigkeit, Koordinationsdefizite und Blindheit hervorrufen. Beim Erwachsenen können Gedächtnisschäden, Persönlichkeitsstörungen, Sehstörungen, Taubheit, Verlust des Gefühls und der Muskelkoordination auftreten. Langfristige (chronische) Belastung bei kleinen Dosen können zu schwer erkennbaren Symptomen führen.

 

Die Konzentration dieser Substanz lässt sich durch keine Zubereitungsmethode verringern. Weitere Risikofaktoren bei Fisch sind Bakterien, Viren, Dioxine, Pestizide, Rückstände von Arzneimitteln in Aquakulturerzeugnissen, Parasiten und Tierprotein.

 

Fazit: Fisch gilt gemeinhin als gesund. Aber wie ein Nahrungsmittel gesund sein, das mit Giften erheblich belastet ist?

 

Referenz: help.orf.at, 06.10.2014: Umweltschützer fanden Quecksilber in heimischen Fischen