Beitrag vom 23.01.2018, 21 Uhr bei Frontal21 / ZDF:
Die Angst vor dem Bayer-Monsanto-Deal
Immer mehr Landwirte in Deutschland ringen mit zunehmendem Schädlingsbefall auf ihren Feldern. Den Rapspflanzen setzen Kohlfliege und Rapsglanzkäfer zu, auf Weizenfelder durchwächst Ackerfuchsschanz das Getreide. Experten sprechen von multiresistenten Super-Unkräutern. Denn auf giftige Pflanzenschutzmittel reagieren die Schädlinge kaum oder gar nicht mehr, die Einbußen sind enorm. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, der konventionelle Bauernverband, warnt ihre Mitglieder, sie mögen sich keine neuen Wirkstoffe mehr erhoffen.
Denn in der Pflanzenschutz- und Saatgut-Branche stehen die Zeichen auf Konzentration: Durch die Fusion des deutschen Chemieunternehmens Bayer mit dem amerikanischen Gentechnikspezialisten Monsanto entsteht einer der größten Agrarchemie-Riesen der Welt. Geben die Kartellbehörden grünes Licht für die Übernahme, beherrschen künftig drei Konzerne 75 Prozent des globalen Agrarchemie- und über 60 Prozent des Saatgutmarktes. Das sind schlechte Aussichten für die Bauern, die den Schutz der Vielfalt an Saatgut fordern.
https://www.zdf.de/politik/frontal-21/frontal-21-vom-23-januar-2018-100.html