Studie: Bio-Rindfleisch ist genauso umweltschädlich wie konventionelles Rindfleisch

Die Studie ergab ausserdem, dass sowohl grasgefüttertes als auch industriell hergestelltes Rindfleisch zehnmal mehr CO2 verursacht als proteinreiche Alternativen wie Pflanzenproteine.

Ein Forscherteam hat sich vorgenommen, die wissenschaftlichen Hintergründe der weit verbreiteten Behauptung zu untersuchen, dass grasgefüttertes Rindfleisch umweltfreundlich sei.

Manche preisen Rindfleisch aus Weidehaltung als umweltfreundlichere Alternative an. Die Begründung dafür lautet, dass die Weidehaltung der Rinder gut für den Boden sei und die Tiere Gras fressen, eine natürlich wachsende Ressource.

Die in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichte Studie ergab, dass die Emissionen pro Kilogramm Protein bei grasgefüttertem Rindfleisch gleich hoch oder sogar höher waren. Selbst das effizienteste grasgefütterte Rindfleisch, so die Studie, verursacht 10 bis 25 Prozent mehr Treibhausgasemissionen als industriell hergestelltes Rindfleisch.

Die höhere Umweltbelastung durch grasgefüttertes Rindfleisch ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Tiere, die Gras fressen, langsamer wachsen und kleiner sind als Tiere, die in industriellen Mastbetrieben gehalten werden.

Diese Ergebnisse stellen alle Versuche in Frage, grasgefüttertes Rindfleisch für den Verbraucher als umweltfreundlich zu kennzeichnen.

Den Zahlen der Studie zufolge ist sowohl grasgefüttertes Rindfleisch als auch industrielles Rindfleisch im Vergleich zu Alternativen, die kein Rindfleisch, sondern pflanzliche Produkte enthalten, 3 bis 43 Mal kohlenstoffintensiver.

Dieses Ergebnis folgt auf zahlreiche andere Studien, die bereits zuvor gezeigt hatten, dass Rindfleisch die Umwelt deutlich stärker belastet als andere Proteinquellen.

Der wissenschaftliche Konsens ist eindeutig: Untersuchungen zeigen übereinstimmend, dass pflanzliches Eiweiß die effizienteste und umweltverträglichste Proteinquelle ist.

In der umfassendsten Studie dieser Art analysierten Wissenschaftler die individuelle Ernährung von über 55.000 Menschen und fanden heraus, dass eine vegane Ernährung 75 Prozent weniger klimaschädliche Kohlenstoffemissionen verursachte als eine Ernährung mit Fleisch.

Den Vereinten Nationen zufolge ist eine weltweite Umstellung auf eine vegane Ernährung notwendig, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen. Und frühere Forschungsergebnisse der Universität Oxford zeigen, dass eine vegane Ernährung die „beste Möglichkeit“ ist, die eigenen Auswirkungen auf den Planeten zu verringern.

Studie: G. Eshel, A.I. Flamholz, A.A. Shepon, & R. Milo, US grass-fed beef is as carbon intensive as industrial beef and ≈10-fold more intensive than common protein-dense alternatives, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 122 (12) e2404329122, https://doi.org/10.1073/pnas.2404329122 (2025).

Artikel zur Studie: https://www.speciesunite.com/news-stories/us-grass-fed-beef-is-as-damaging-to-the-environment-as-industrial-beef-shows-new-research