Mit harten Worten wandte sich der ehemalige ecudorianische Außenminister Guillaume Long heute per Twitter an die englische Innenministerin Priti Patel: «@pritipatel’s Entscheidung, grünes Licht für die Auslieferung von Julian Assange zu geben, ist grausam und geradezu sadistisch. Ihr Ziel ist es, sich bei den USA anzubiedern und Journalisten Angst einzujagen. Die Botschaft ist klar: Wenn ihr euch nicht an die Regeln haltet, wird euer Leben zerstört. Tragisch und verabscheuungswürdig!»
«Mit der unterschriebenen Auslieferung von Assange ignoriert die britische Innenministerin die eindringlichen Appelle und Warnungen praktisch aller großen Bürgerrechts- und Menschenrechtsorganisationen der westlichen Welt, dass dieser Fall den grundlegenden Rechten der Pressefreiheit irreparablen Schaden zufügen wird.»
Edward Snowden in Moskau kommentierte auf Twitter, dass die Entscheidung ein erschreckendes Symbol dafür ist «wie weit das Engagement der britischen und amerikanischen Regierung für die Menschenrechte zurückgegangen ist» und fragte: «Wie können wir da noch autoritäre Übergriffe im Ausland verurteilen?»
«Eine Verurteilung Assanges in den USA würde die Entgegennahme von Geheimdokumenten, das Befragen von Quellen nach Informationen und die Veröffentlichung dieses Materials zu einem Verbrechen erklären. Kurz: es wäre das Ende von investigativem Journalismus, wie wir ihn kennen.»
«Auch wenn er nicht sofort ausgeliefert wird, die Bestrafung erfolgt bereits seit Jahren, dieser Prozess an einem Journalisten, der Kriegsverbrechen veröffentlicht hat, ist Folter per Verfahren. Und wir schauen zu.»
Anmerkung: Die USA hatten durchaus ihre positiven Seiten, obwohl der Rassismus und die vielen Kriegsverbrechen (u.a. Vietnam, Irak, Guantanamo) eines Schurken- und Unrechtsstaates würdig sind. Immerhin hatte man die freiheitliche Fahne lange hochgehalten, aber selbst damit ist es jetzt vorbei. Amerika, wie tief bis du gesunken!
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