Man merkt sehr deutlich während des Gesprächs, dass sowohl Goodall als auch Precht das Ende der Menschheit durch die menschengemachte Zerstörung der Umwelt als sehr wahrscheinlich ansehen. Aber beide wollen zwanghaft keine Pessimisten sein und das Prinzip Hoffnung und Optimismus hochhalten. Interessant ist die durchaus unterschiedliche Sichtweise: Für Precht ist das Wirtschaftssystem schuld, Goodall gibt den Zuschauern als letzten Ratschlag mit auf den Weg, dass jeder Einzelne etwas zur Veränderung beitragen könne.
Die ausbeuterischen Wirtschaftssysteme werden sich nicht ändern, weil sich die Mehrheit der Menschen nicht ändern wird. Zudem werden nur einige wenige Menschen etwas zur positiven Veränderung dieser Welt beitragen, was aber insgesamt nicht ausreichen wird, um den Untergang zu verhindern. Denn wenn im Angesicht von Tierleid, Krankheit, Welthunger, Umweltschäden und Klimakrise nur etwa 2 % vegan leben, dann wissen wir, was Sache ist: Die Welt mit einer menschlichen Spezies hat keine Überlebenschancen. Da ich aber auch dem Prinzip Hoffnung anhänge, bleibt auch mir noch eine letzte Hoffnung, nämlich die, dass ich mich irre. Deshalb versuche auch ich, meinen winzigen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten, ganz im Sinne der Aussage von Ernesto Rafael Guevara de la Serna: «Seamos realistas y hagamos lo imposible.» («Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.»)