«Die Europäer verfügen über eine gewaltfreie Waffe gegen Putins Russland: weniger Fleisch essen. Doch leider nutzen sie sie nicht. Wie schade.»
«Trotzdem wäre es zu einfach, den weltweiten Hunger als eine Art bedauerlichen Kollateralschaden des Ukrainekrieges abzuhaken. Der Westen ist nicht machtlos. Stattdessen wäre es sogar ganz einfach, den Getreidenotstand abzuwenden: Man müsste nur weniger Fleisch essen.»
«Mindestens die Hälfte des EU-Getreides landet in Tiermägen. Dieser Umweg ist eine extreme Verschwendung, denn es können bis zu zehn Getreidekalorien nötig sein, um eine einzige Fleischkalorie zu erzeugen.»
«Der maßlose Fleischkonsum hat abstruse Konsequenzen: Das reiche Europa ernährt sich auf Kosten der restlichen Welt.»
«Die Europäer würden nicht leiden, wenn sie weniger Fleisch konsumierten. Im Gegenteil. Das viele Fleisch macht krank.»
«Es wäre also eine Win-win-Situation, wie es auf Neudeutsch heißt: Wenn die Europäer an ihre eigene Gesundheit dächten, könnten sie genug Getreide freischaufeln, damit sich die Menschen im Globalen Süden nicht mehr um ihr tägliches Brot sorgen müssen.»
«Nebenbei würde es auch dem Klima helfen»
«Doch der eigene Konsum ist in Europa sakrosankt. Über Verzicht darf nicht geredet werden, selbst wenn er die Gesundheit fördern würde. Das ist völlig unverständlich, denn für Putin wäre es eine strategische Niederlage, wenn er die Macht über die weltweiten Getreidemärkte verlieren würde. Die Europäer verfügen über eine gewaltfreie Waffe und nutzen sie nicht. Wie schade.»
Anmerkung: Ein guter Artikel von der Journalistin Ulrike Herrmann, den man loben muss, auch wenn man in der Coronakrise von der Impflamistin Herrmann nur Schrott vernehmen konnte.
https://taz.de/Weltweite-Hungerkrise/!5864122/