Als ich vor etwa 30 Jahren im «Deutschen Ärzteblatt» las, dass etwa 30 % aller medizinisch-pharmakologischen Studien gefälscht seien, konnte ich es als naiver junger Arzt gar nicht fassen. Während des Medizinstudiums hatte ich zwar schon einige Illusionen von der «selbstlosen Medizin zum Wohle der Menschen» verloren, aber mit wissenschaftlichem Betrug im grossen Stil hatte ich dann aber doch nicht gerechnet.
Als ich mich etwas später intensiv mit Tierversuchen und Ernährung beschäftigte, erkannte ich, dass die sogenannte Wissenschaft von Betrug völlig durchseucht ist. Für die Karriere spielen primär die Quantität der «wissenschaftlichen» Publikationen eine Rolle. Die Qualität interessiert fast niemanden. So werden auch primär Tierversuche durchgeführt, um schwachsinnige und / oder nutzlose Publikationen zu generieren. Da Tierversuche sich so prächtig für Veröffentlichungen eignen, werden sie weiter als «Goldstandard» fortgeführt, obwohl sie so gut wie immer nutzlos für den Fortschritt der Wissenschaft und der Medizin sind.
Auch in den Ernährungswissenschaften werden die meisten Ernährungswissenschaftler von der Nahrungsmittelindustrie bezahlt. Somit ist es kein Wunder, dass Fleisch, Milchprodukte, Fisch und Eier immer noch als Bestandteile einer «ausgewogenen, gesunden» Ernährung gelten, obwohl die desaströsen Auswirkungen dieser Tierprodukte auf die Gesundheit längst nachgewiesen ist.
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