DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Erstklassige Analyse der TV-Sendung „Hart aber fair“ in der Presse

„Ziel der Sendung: Gewissen beruhigen“

 

„’Fleischesser am Pranger – kommt jetzt das Ende der Wurst?’, lautete das Thema der wirren Sendung, die vor Klischees und falschen Zusammenhängen nur so strotzte.“

 

„Zu beobachten war das am Montagabend bei ‚Hart aber fair’, wo Frank Plasberg in seiner bis dato vielleicht schlechtesten Sendung auf argumentative Tauchfahrt ging.“

 

„Trotz der längst bekannten massiven Umweltschäden und des Tierleids durch die Massentierhaltung lautete der von der Redaktion vorgegebene Tenor der Sendung grob zusammengefasst: ‚Aua, aua, da will uns jemand die leckere Wurst wegnehmen.’“

 

„Doch der Gesetzgeber, in dieser Sendung vertreten durch Bärbel Höhn, wandelt offensichtlich selbst zwischen Naivität und Wirrnis.“

 

„Nur um dann von einem ‚Recht auf Sonntagsbraten’ zu reden, ganz so, als gäbe es in Deutschland ein Fleischverbot. Weil das aber tatsächlich das Gefühl der Masse ist, die sich durch Ideen von veganer Ernährung bedroht fühlt, palavert Höhn dann noch höchst sendungsbewusst von einer ‚Esskultur’, wie sie sie als Kind noch erlebt habe.“

 

„Spätestens hier wird klar, dass die Sendung nur der Beruhigung des Gewissens der Fleischkonsumenten dient. Gut begründete Argumente für den Fleischverzicht werden im Namen der Mehrheit als Angriffe dargestellt. Weder fehlt das falsche Bild des „militanten Veganers“ für einen Menschen, der ethisch handelt, noch verzichtet die Redaktion darauf, sich über Fleischersatzprodukte lustig zu machen – Königsberger Klopse aus Seitan, ha ha, ein Rezept aus dem Buch der veganen Köchin Nicole Just, die dem Wahnsinn schließlich die Krone aufsetzt.“

 

„Was Just als einzige Diskutantin des Abends, die den Fleischkonsum ablehnt, dem Rest der Runde damit wirklich rät, ist, mehrmals die Woche Fleisch zu essen, wenn sie sich nur ab und zu ein Gemüsegericht aus ihrem Kochbuch zubereiten lassen. Na, Prost Mahlzeit!“

 

„FAZIT Diese Sendung war das ‚Wurst’-Case-Szenario! Zwischen Pseudoargumenten von ‚gutem Biofleisch’ und anderen, das Gewissen besänftigenden Sentenzen swingt sich Frank Plasberg locker durch einen Abend, von dem als letztgültiges Argument für die massive Umweltzerstörung und das Tierleid lediglich bleibt: ‚Aber es ist doch so lecker...’“

 

Anmerkung: Bis heute hatte ich keinen so guten Eindruck von BILD, aber dieser Artikel ist wirklich erstklassig. Danke an den Redakteur Mathis Vogel für den ausgezeichneten Artikel

 

http://www.bild.de/geld/wirtschaft/frank-plasberg/hart-aber-fair-talk-zum-thema-wurst-konsum-41373712.bild.html?fb_ref=Default