DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Kurze Analyse: Das mehrfache Versagen in der Corona-Krise und die Konsequenzen daraus

Es gab aus meiner Sicht nur zwei vernünftige Vorgehensweisen gegen das Corona-Virus:

     

  • Man geht so strikt wie in China vor und riegelt alles für eine kurze Zeit ab, was offensichtlich in China Erfolg hatte. Diese Chance wurde aber verpasst und steht jetzt nicht mehr zur Verfügung, obwohl man hätte von China lernen können.
  • Man überlässt die Infektion einfach einem mehr oder weniger geordneten Verlauf, während man ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen für kurze Zeit isoliert. Die meisten Menschen infizieren und immunisieren sich so. Zur Sicherheit baut man gleichzeitig mit aller Kraft die Krankenhauskapazitäten aus, so wie es China ebenfalls vorgemacht hat.
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Beides ist aber nicht geschehen. Die gewählte Strategie, die auf eine Verlangsamung der Neuinfektionsraten zur Schonung der Krankenhauskapazitäten ausgerichtet ist, halte ich für die schlechteste aller möglichen Vorgehensweisen. Denn letztlich wird die massenhafte Durchseuchung der Bevölkerung mit dem Virus kaum mehr zu vermeidbar sein und was noch bedeutsamer erscheint: Die Wirtschaft wird aufgrund dieser Strategie massiv bis maximal geschädigt, weil das Verteilen der Infektionen über einen längeren Zeitraum zu einem längeren Stillstand der Wirtschaft mit unabsehbaren Folgen und zusätzlich zu einer unnötig längeren Beeinträchtigung der bürgerlichen Freiheiten führt. Mir erscheinen die jetzigen Methoden von Politik und Wissenschaft in Europa und den USA als noch bedrohlicher als die realen medizinischen Folgen von Corona.

 

Aus meiner Sicht ist aber besonders dramatisch, tragisch und unverzeihlich, dass man aus der jetzigen Situation wieder einmal keine Lehren zieht. Denn die Ursache der jetzigen Krise ist wieder einmal die Tierausbeutung bzw. der Konsum von Tierprodukten. Die meisten dieser bedrohlichen Infektionen sind Zoonosen, bei denen die Krankheitserreger von Tieren auf Menschen im Rahmen der Tierausbeutung übertragen werden. Beispiele sind Sars, Mers, Ebola, HIV (AIDS) und jetzt das Corona-Virus. Dabei hat man bis jetzt sogar noch Glück gehabt, da das Corona-Virus zwar eine hohe Infektiosität aufweist, aber die Mortalität noch relativ niedrig ist. Wird eines Tages ein Virus aus der Tierausbeutung erwachsen, welches eine hohe Infektiosität und hohe Mortalität aufweist, dann werden die Folgen wirklich mehr als desaströs sein.

 

Selbst die dümmsten Politiker, die dümmsten Wissenschaftler und die dümmsten Bürger müssten doch mittlerweile glasklar erkannt haben, welches verheerende Potenzial in den Zoonosen steckt, die aus der Tierausbeutung resultieren. Berücksichtigt man dann noch die anderen verheerenden Folgen der Tierausbeutung und des Konsums von Tierprodukten auf die Gesundheit, das Klima, die Umwelt, die Antibiotikaresistenzen, den Welthunger und das Trinkwasser, um nur einige Beispiele zu nennen, dann wäre es doch aus rationaler Sicht zwingend geboten, nicht nur weitere Zoonosen unbedingt zu vermeiden, sondern die gesamte Tierausbeutung und den Konsum von Tierprodukten sofort zu stoppen.

 

Die Fakten liegen auf dem Tisch und sind für jeden glasklar zu erkennen. Trotzdem habe ich keine Hoffnung. Denn die teuflische Verbindung von Profitstreben, Machtmissbrauch, Korruption, Dummheit, Empathielosigkeit und purer Fressgier wird ein Erwachen und eine Umkehr verhindern.

 

Ernst Walter Henrich

 

21.03.2020

 

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