„Ljudmilla Vdovichenko ist der Zumutungen überdrüssig, die sie täglich von den Hühnermastanlagen rund um das Dörfchen Oljanica, in der Zentralukraine, erreichen. Der ammoniakgeschwängerte Gestank, das nitratverunreinigte Grundwasser, die Misthaufen mit den Überresten toter Hühner überall am Ortsrand, die tonnenschweren LKW's mit Hühnern und Futtermitteln, die dauernd über die Dorfstraße brettern und Risse in den Häusern hinterlassen. Die Rentnerin organisiert den Widerstand, sammelt Unterschriften gegen einen weiteren Ausbau der Hühnermastanlagen. Denn schon jetzt betreibt ein ukrainischer Großkonzern hier zwölf Stallanlagen, in denen jeweils 1,5 Millionen Hühner gemästet und im firmeneigenen Schlachthof geschlachtet werden. Damit ist "MHP" der größte Geflügelfleischkonzern in Europa.
Jetzt soll die Produktion verdoppelt und damit die Belastung der Anwohner erhöht werden. Doch die wehren sich. Im Nachbardorf Tschetwertiniwka blockierten die Dorfbewohner drei Tage lang eine Zufahrtsstraße zur Hühnermastanlage, um gegen den Bau einer weiteren zu protestieren. Zunächst gab der Konzern klein bei und schloss ein Memorandum ab, in dem man auf den Bau einer weiteren Anlage verzichtete. Zehn Tage später wurde Wolodimir Suchopary, der Wortführer des Widerstands gegen die Mastanlagen, brutal zusammengeschlagen. Die Lehrerin Oksana Bazylenko hat ihren Beruf aufgegeben, um gegen die Hühnermastanlagen zu kämpfen. Damit ihre minderjährigen Kinder nicht den körperlichen Belastungen und Umweltschäden ausgesetzt sind, die durch die Massentierhaltung hervorgerufen werden.“
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