DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Schlechte Nachrichten für Fischesser

Weltweit verschmutzen allein mehr als 100 Millionen Tonnen Plastikmüll die Ozeane, schätzt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) – das Bundesumweltamt geht sogar von rund 140 Millionen Tonnen aus –, und mindestens 6,4 Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jedes Jahr neu in die Meere.

 

Der achte Kontinent aus Müll wächst täglich. Im windstillen Teil des Pazifischen Ozeans gelegen, ist er in etwa so groß wie Mitteleuropa. Vielleicht auch zweimal so groß. So genau weiß das niemand. Was bekannt ist: Er ist hässlich, giftig und gefährlich, denn der achte Kontinent besteht allein aus Abfall. Aus Millionen und Abermillionen Tonnen Wohlstandsmüll, die die Meeresströmung hier, gleich einer wortlosen Anklage, zu einem ebenso bizarren wie erschütternden Abbild der gedankenlosen Wegwerfmentalität vor allem in Industrieländern versammelt.

 

Letztlich aber schädigt sich der Mensch selbst. Die im Plastik gebundenen Gifte werden mit jeder Fischmahlzeit aufgenommen, sagt Kim Detloff, Leiter der Abteilung Meeresschutz beim Naturschutzbund (NABU). „Die Gifte landen auf unserem Teller. Sie sind allgegenwärtig im marinen Nahrungsnetz.“

 

In vielen Kunststofferzeugnissen befinden sich Giftstoffe wie Weichmacher, die in großen Mengen in die Meere gelangen. Zunächst beeinträchtigt das die maritime Pflanzen- und Tierwelt: Die Tiere etwa sehen den Müll im Wasser nicht, verfangen sich darin oder verletzen sich tödlich. Zudem wird vom Wasser zu Granulat verkleinerter Müll mit Nahrung wie Plankton verwechselt. Doch der Stoff ist unverdaulich, so dass Tiere im schlimmsten Fall mit einem Magen voller Plastik verhungern.

 

http://www.welt.de/dieweltbewegen/sonderveroeffentlichungen/nachhaltigeverpackungen/article118387922/Der-achte-Kontinent-besteht-aus-Muell.html