DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Kinder und Ernährung: Die Verantwortung von Kinderärzten und Eltern

Dr. Caldwin Esselstyn erinnert in seinem Buch „Prevent and Reverse Heart Disease“ daran, dass im Alter von nur 12 Jahren 70 Prozent aller amerikanischen Kinder Fettablagerungen in ihren Arterien aufweisen, also die direkten Vorläufer einer Herzerkrankung. Sie haben richtig gelesen, „12 Jahre“ und „70 Prozent“ sind tatsächlich keine Schreibfehler! (Dr. Esselstyn wurde 1994/1995 zum besten Arzt der USA ernannt. Er führte den ehemaligen US Präsidenten Bill Clinton zu einer veganen Ernährung.)

 

Dazu passt die Angabe von Professor Dr. T. Colin Campbell: Eine Untersuchung an im Krieg gefallenen amerikanischen Soldaten, die im Durchschnitt nur 22 Jahre alt waren, ergab, dass 77,3 Prozent der untersuchten Herzen ausgeprägte Anzeichen für eine Herzerkrankung aufwiesen. Im Alter von 22 Jahren! Und Übergewichtige und Untaugliche wurden vorher schon ausgemustert! (Professor Dr. Campbell ist einer der renommiertesten Ernährungswissenschaftler weltweit. Er führte die sog. „China Study“ durch, die bisher umfangreichste Untersuchung über die Auswirkung der Ernährung auf die Gesundheit bzw. Krankheitsentstehung.)

 

Dies sind ungeheuerliche Ergebnisse und Fakten, die anscheinend niemand zur Kenntnis nimmt!

 

Da die Ernährung von Kindern und Jugendlichen in den USA und in Europa zu vergleichen ist, also hohe Mengen an Fleisch, Milch, Milchprodukten, Eiern, Fisch, raffinierten Zuckern und gesättigten Fetten aus Tierprodukten aufweist, sieht die Situation für Kinder und Jugendliche in Europa ähnlich verheerend aus. Diese westliche Ernährungsform mit Tierprodukten ist eine Ernährung, die noch von vielen Ärzten, Ernährungsberatern und Ernährungsgesellschaften als „ausgewogen“ beurteilt und empfohlen wird. Es sei dahingestellt, ob es sich um die Folgen von Unwissenheit oder um zu grosse finanzielle Nähe zu der Lebensmittelindustrie handelt. Die Folgen sind teilweise schon im Kindesalter, meistens aber früher oder später im Erwachsenenalter zu sehen – chronisch kranke Menschen mit Herzerkrankungen, Bluthochdruck, hohem Cholesterinspiegel, Diabetes, Krebs, Demenz, Schlaganfall, Impotenz, Alzheimer, Osteoporose usw. Die kranken Menschen erreichen zwar durch den medizinischen Fortschritt im Durchschnitt ein hohes Lebensalter, aber kaum noch eine vernünftige Lebensqualität. Denn schwerwiegende ernährungsbedingte Erkrankungen versuchen trotz allen medizinischen Fortschritts entsetzliches Leid.

 

Die Grundlagen für diese Leiden werden bereits im Kindesalter gesetzt. Deshalb obliegt es allen Eltern, ihren Kindern die besten Chancen für ein gesundes und erfülltes Leben mit auf den Weg zu geben. Und dies geschieht durch eine abwechslungsreiche vegane Ernährung mit wenig raffinierten Zuckern. Hier kann und darf es keine Ausreden geben, wenn es um die Gesundheit und die Zukunftschancen von Kindern geht. Denn Kinder können noch nicht selbst wissen und entscheiden, was für ihre Gesundheit das Beste ist und was ihnen die besten Voraussetzungen für ein zukünftig gutes Leben verschafft. Dies obliegt den Eltern, aber auch den Kinderärzten. Dies nicht zu tun ist unmoralisch.

 

Die Wissenschaft bestätigt, dass eine abwechslungsreiche vegane Ernährung, bei der man nur wenige einfache Regeln zu beachten braucht, auch für Kinder die gesündeste Ernährung ist.

 

Die Ärztegesellschaft PCRM: „Vegane Ernährung, die keine tierlichen Produkte enthält, ist sogar gesünder als vegetarische Ernährung. Vegane Ernährung enthält kein Cholesterin und sogar weniger Fett, gesättigte Fettsäuren und Kalorien als vegetarische Ernährung, weil sie keine Milchprodukte und Eier enthält. Die wissenschaftliche Forschung zeigt, dass die gesundheitlichen Vorteile zunehmen, wenn die Menge der Nahrung aus tierlichen Quellen in der Ernährung verringert wird, was die vegane Ernährung zur gesündesten insgesamt macht.“

 

Professor Dr. T. Colin Campbell: „Die enge Verbindung einer tierproteinreichen, fettreichen Ernährung mit Sexualhormonen und einer frühen Menarche, von denen beide das Brustkrebsrisiko erhöhen, ist eine wichtige Beobachtung. Sie verdeutlicht, dass wir unsere Kinder keine Kost, die reich an Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs ist, konsumieren lassen sollten.“