Denn die sogenannte „VeChi“-Studie stellt fest, dass 10 % der vegan ernährten Kinder zu klein und zu leicht sind. Das greift natürlich die fachlich überforderte und veganfeindliche Presse auf:
https://derstandard.at/2000078245235/Studie-Zehn-Prozent-der-vegan-ernaehrten-Kinder-zu-klein
https://www.rtl.de/cms/studie-vegetarisch-und-vegan-ernaehrte-kinder-teilweise-zu-klein-4150651.html
Welche Eltern werden da wohl noch ihre Kinder vegan ernähren wollen? Ich jedenfalls würde als Vater bei den genannten angeblichen Problematiken einer veganen Ernährung, wenn ich mich nicht in Ernährungsfragen auskennen würde, eine vegane Ernährung meines Kindes strikt ablehnen. Auch die Journalisten sind mit der Interpretation der Ergebnisse überfordert. Es ist durchaus verständlich, dass sie aus den Ergebnissen eine Gefahr für vegan ernährte Kinder interpretieren.
Fachlich ist dies aber nicht gerechtfertigt, weil eine vegane Kinderernährung, wenn sie richtig durchgeführt wird (siehe die 7 Regeln: https://www.provegan.info/de/ernaehrung/7-regeln-einer-gesunden-veganen-ernaehrung/), sogar die gesündeste Kostform auch für Kinder ist. Die Gründe dafür sind auch für einen Laien recht einfach zu verstehen. Denn über eine abwechslungsreiche vegane Ernährung mit genügend Vitamin B12 werden alle für eine optimale Entwicklung benötigen Nährstoffe zugeführt und was noch wichtiger ist, alle in Tierprodukten enthaltenen gesundheitsschädlichen Substanzen wie Hormone, Tierproteine, Umweltgifte, Schwermetalle usw. werden durch pflanzliche Nahrungsmittel nicht oder in bedeutend geringeren Mengen aufgenommen. Daher ist die undifferenzierte Frage, ob eine vegane Ernährung für ein Kind geeignet bzw. gesund ist, völlig unsinnig. Die Frage ist vielmehr, ob die vegane Ernährung richtig durchgeführt wird, also, ob es sich um eine gesunde oder ungesunde vegane Ernährung handelt.
Deshalb ist das Design der Studie, beide vegane Ernährungsformen in einen Topf zu werfen und nicht zwischen einer gesunden und einer ungesunden veganen Ernährung zu differenzieren, unsinnig. Wenn man so undifferenziert vorgeht, dann erhält man auch die entsprechend unsinnigen Ergebnisse. Richtig wäre es gewesen, die veganen Kinder in mindestens zwei Gruppen einzuteilen: Die eine Gruppe mit gesunder veganer Ernährung, die andere mit der ungesunden veganen Ernährung. Erst dann kommen vernünftige Ergebnisse heraus.
Warum Ernährungswissenschaftler so undifferenziert vorgehen, ist mir ein Rätsel. Eine Blamage für die Wissenschaftler. Eine grosse Freude für alle Vegangegner.