DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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«Die Insektenbiomasse ist um erschreckende 75 Prozent geschrumpft»

«Nie zuvor hatte ein Forschungsteam über so lange Zeit und an so vielen Stellen die Entwicklung von Insektenpopulationen beobachtet.»

 

«Die erste und wichtigste Konsequenz aus der Krefelder Studie war ein Versprechen: »Wir werden das Insektensterben umfassend bekämpfen.« So schrieben es CDU und SPD 2018 in ihren Koalitionsvertrag.»

 

«Es gibt jedoch eine Gruppe von Verdächtigen, die ganz oben auf der Liste steht: Pestizide, also Substanzen, die gezielt unerwünschte Beikräuter oder Schadinsekten bekämpfen sollen, aber häufig auch andere Organismen schädigen und töten. Um diese Substanzen zu identifizieren, haben Thomas Hörren und seine Kolleginnen den Alkohol der DINA-Proben analysiert. Dabei kamen 16 verschiedene Stoffe zusammen. Einige der Mittel waren auf Flächen ausgebracht worden, die direkt an die untersuchten Naturschutzgebiete grenzen. Andere hatte der Wind von viel weiter entfernten Flächen herbeigeweht. Ihr genauer Ursprung war nicht mehr festzustellen.»

 

«Pestizide beeinträchtigen viele Schutzgebiete, denn diese sind häufig von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben und liegen Kante an Kante mit intensiv bearbeiteten Feldern.»

 

«Und die direkte Nachbarschaft von Nutzflächen ist oft nicht das einzige Problem. Denn wenn ein Areal zum Schutzgebiet erklärt wird, in dem bereits landwirtschaftliche Flächen liegen, dann dürfen die Landwirte diese Flächen weiterhin ohne Einschränkungen bearbeiten – inklusive Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger. Derartige Regelungen müssen die Behörden in jede einzelne Schutzgebietsverordnung schreiben und die Bauern voll für den Mehraufwand entschädigen.»

 

«Es wäre schon viel gewonnen, sagt Thomas Hörren, wenn die Forschung genauer wüsste, welche Substanzen wo ausgebracht werden. Aber das ist bislang jedenfalls kaum herauszufinden. Zwar gehört es zur »guten fachlichen Praxis«, dass Landwirte genau Buch darüber führen, welche Substanzen sie wann in welcher Menge ausbringen; die Daten müssen sie drei Jahre lang aufbewahren. So schreibt es die Pflanzenschutzmittel-Anwendungsverordnung vor. »Aber es gibt keine zentrale Stelle, die diese Daten erfasst und der Forschung anonym zur Verfügung stellen kann.« Deshalb können Forscher bis heute nicht darauf zugreifen.»

 

«Zwar würden bis heute immer wieder Rufe laut, dass es vor der Umsetzung konkreter Maßnahmen etwa in der Landwirtschaft »mehr Daten« brauche. Aber in diesen Forderungen liege auch eine Strategie, sagt Christoph Scherber. Bestimmten Interessengruppen sei daran gelegen, Unsicherheit zu schüren und Reformen zu blockieren.»

 

Anmerkung: Das Forschen am Insektensterben hat für Politik und Wissenschaft Priorität. Politik zeigt Einsatz und tritt dabei der Pestizidindustrie nicht auf die Füsse, denn die kann mit ihren tödlichen Geschäften weiter machen, solange geforscht wird. Die Forscher sichern ihre Arbeitsplätze, solange noch geforscht wird. Aber die Forschung wäre gar nicht nötig. Denn man könnte, ja man müsste sämtliche Pestizide für den routinemässigen Einsatz in der Landwirtschaft verbieten. Es ist doch ein Wahnsinn, dass man erforschen will, ob Pestizide inklusive Insektizide, deren Aufgabe es ist, Insekten zu töten, auch wirklich Insekten töten. Und so sterben die Insekten weiter. Ob die Kakistokraten wissen, dass ohne Insekten nichts mehr geht?

 

Es ist absolut verstörend, dass Politiker und Industrie die Insekten und die Menschen vergiften, die Lebensgrundlagen auf der Erde vernichten und die Bevölkerung stimmt dem auch noch mehrheitlich zu. Bezeichnend ist, dass in der Schweiz, der besten aller demokratischen Systeme mit ihren regelmässigen Volksabstimmungen, sich die Bevölkerung erst kürzlich gegen ein Verbot synthetischer Pestizide in der Landwirtschaft und damit für ihre eigene Vergiftung aussprach. Leider muss ich feststellen, dass sich die Aussage von Professor Dr. Noam Chomsky zu einer absoluten Wahrheit herauskristallisiert hat: «Die Mehrheit der gewöhnlichen Bevölkerung versteht nicht was wirklich geschieht. Und sie versteht noch nicht einmal, dass sie es nicht versteht.»

 

https://www.spektrum.de/news/5-jahre-krefeld-studie-was-hat-sich-beim-insektensterben-getan/2070240