«Medizinische Masken sind eine der besten Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung, und zwar sowohl für sich selbst als auch für das Gegenüber. Es gibt klare Regeln für das medizinische Personal. Masken gehören zum Standard in jedem Krankenhaus. Dort wird überwiegend die sogenannte OP-Maske, der chirurgische Mund-Nasen-Schutz, getragen und in besonderen Situationen mit erhöhter Ansteckungsgefahr auch die FFP2-Maske. Unter experimentellen Bedingungen filtert die FFP2-Maske einen höheren Anteil von Aerosolen und damit auch von Viren aus. In der Echtzeitwelt gilt das aber nur, wenn die optimal sitzt und auf Dichtigkeit geprüft wurde.»
«In den Modellversuchen zeigt sich natürlich der Unterschied zwischen den Masken, da ist die Filterleistung der FFP2-Masken besser. In der Realität zeigen die Untersuchungen keinen Unterschied zwischen den verschiedenen medizinischen Masken, es zeigt sich in etwa 80 Prozent eine Schutzwirkung, egal ob FFP2- oder chirurgische Maske.»
«Es zeigt sich, dass über die Hälfte des Personals die Masken nicht korrekt trägt, dass sie in kritischen Situationen, zum Beispiel während der Pausen, abgesetzt werden. Bei etwa 60 Prozent des professionellen Personals schließt die Maske nicht dicht, wenn man das mit einem Test untersucht. Auch bei Karl Lauterbach fällt das auf.»
«Es funktioniert im Krankenhaus ja an den Stellen, wo es wirklich notwendig ist. Wenn man es auf einer Intensivstation mit infektiösen Patienten zu tun hat, unterfüttert man die Maske mit Schaumstoff, man bastelt sich eine sichere Fixierung. Wenn man allerdings zwei Stunden mit FFP2-Maske arbeitet, merkt man, dass das Atmen zunehmend schwerfällt. Für ältere Personen oder solche mit Vorerkrankungen ist das ein besonderes Problem.»
«Wenn ein Unterschied zwischen OP-Maske und FFP2-Maske in der Praxis nicht belegt ist, dann ist es unsinnig, der Normalbevölkerung zu empfehlen, eine FFP2-Maske zu tragen. Nicht nur, weil die wichtigsten Voraussetzungen für das richtige Tragen fehlen. Es kann sogar schädlich sein.»
«Wenn diese Menschen wirklich eine FFP2-Maske korrekt tragen würden, wie es empfohlen wird, bekämen sie nach einer gewissen Zeit Atemnot. Unbewusst tragen sie die Masken deshalb meist so, dass sie noch Luft bekommen, sie atmen durch die Leckagen oder setzen sie einfach viel häufiger ab. Wir haben als Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene in zahlreichen Stellungnahmen immer wieder davor gewarnt, dass FFP2-Masken in der Hand von Laien eher schlechter schützen als ein chirurgischer Mund-Nasen-Schutz. Die Erfahrungen des praktischen Infektionsschutzes sind aber nicht berücksichtigt worden, es war immer die Zeit der Theoretiker.»
«Eine FFP2-Pflicht ist evidenzfrei.»
«Die Gefährlichkeit der Infektion ist weitgehend gebannt, und das trotz einer Virusvariante, die hochansteckend ist. Der Strategiewechsel in Deutschland ist überfällig.»