«Weil ein britisches Paar einem kruden Glauben anhing, ernährte es sein Kind nicht ausreichend. Mit drei Jahren starb der Junge, seine Leiche begruben die Eltern im Garten. Ein Gericht verhängte nun hohe Freiheitsstrafen.»
«In Großbritannien ist ein Kind an starker Unterernährung gestorben. Schuld waren seine Eltern, entschied ein Gericht und schickte das Paar für lange Zeit ins Gefängnis. Der Vater wurde zu 24,5 Jahren und die Mutter zu 19,5 Jahren Haft verurteilt.»
«Das Paar lebte abgeschnitten von der öffentlichen Versorgung und hatte ein eigenes Glaubenssystem entwickelt, das auf einer Mischung von Elementen aus der New-Age-Mystik und westafrikanischen Religionen basierte.»
«Dem Richter zufolge muss den Eltern klar gewesen sein, wie schlecht es dem Kind ging. Nachdem Polizisten die Leiche fanden, entdeckten sie Brüche, Wachstumsstörungen und teils verfaulte Zähne.»
«Während der Gerichtsverhandlung kam heraus, dass der Vater sich als König eines fiktiven Landes mit eigenen Gesetzen sah, für das die beiden sich Pässe erstellt hatten. Ihre britische Staatsbürgerschaft hätten sie angeblich abgegeben. Auch die beiden Eltern ernährten sich streng vegan und zeigten während der Verhandlung Zeichen von Mangelernährung, wie die BBC berichtet.»
«Experten wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzten und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) warnen vor Nährstoffmangel gerade für Kleinkinder durch vegane Ernährung.»
Anmerkung:
Einerseits ist es extrem tragisch, dass solche Fälle existieren. Andererseits zeigen solche Fälle aber sehr gut, wie typischerweise die Diffamierung der veganen Ernährung abläuft. Interessanterweise überführt sich das ganze System (Medien, Ernährungsgesellschaften, Medizin) selbst der Absurdität, wenn man die Tatsachen einmal genauer betrachtet.
Die offensichtlich völlig durchgeknallten Eltern ernährten ihr Kind weder richtig noch kalorisch ausreichend. Das Kind starb folglich nicht an den Folgen einer veganen Ernährung, sondern an einer Unterernährung. Wahrscheinlich sind die Eltern sogar psychisch krank («Vater sah sich als König eines fiktiven Landes») oder sind zumindest das, was man umgangssprachlich als «Spinner» bezeichnet. Allerdings bleibt beim Leser hängen, dass die vegane Ernährung schuld sei und dass sie brandgefährlich ist. Bei veganer Ernährung ist es allerdings so wie bei omnivorer Ernährung oder jeder anderen Ernährungsform: Wenn man nicht genügend isst und / oder man sich völlig einseitig ernährt, dann kommen gesundheitliche Probleme, Unterernährung und schliesslich der Tod.
Und jetzt zum eigentlichen Irrsinn:
Völlig unberücksichtigt bleibt dabei, dass eine vegane Fehlernährung nichts mit einer richtig durchgeführten veganen Ernährung zu tun hat. Das scheint aber die Pseudoexperten nicht zu interessieren: Sie warnen generell vor veganer Ernährung, anstatt den Menschen zu erklären, wie sie sich gesund vegan ernähren können. Die katastrophale Folge ist, dass Eltern Angst bekommen, ihren Kindern die gesündeste Ernährung zukommen zu lassen, weil ihnen eingeredet wird, es sei eine gefährliche Mangelernährung. Aus fachlicher und intellektueller Sicht ist das unglaublich: Die gesündeste Ernährung wird als Mangelernährung diffamiert.
Um keine Zweifel aufkommen zu lassen:
Diese Eltern gehören entweder in die Psychiatrie, wenn sie unzurechnungsfähig sind, oder lebenslang hinter Gitter. 24,5 Jahre bzw. 19,5 Jahre Haft erscheinen mir zu milde. Das Kind muss entsetzlich gelitten haben. Wer Kindern etwas antut, muss nach meiner Meinung lebenslang in Haft.