DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Newsletter ProVegan: Ausgabe 05/2022

Studie: «Ein rascher weltweiter Ausstieg aus der Tierhaltung hat das Potenzial, die Treibhausgaswerte für 30 Jahre zu stabilisieren und 68 % der CO2-Emissionen in diesem Jahrhundert auszugleichen»

Abstract der Studie:

 

«Die Tierhaltung trägt durch die ständigen Emissionen der starken Treibhausgase Methan und Lachgas sowie durch die Verdrängung von Kohlenstoff aus der Biomasse auf den für die Tierhaltung genutzten Flächen erheblich zur globalen Erwärmung bei. Da sich die Schätzungen des Ausmasses der Auswirkungen eines Ausstiegs aus der Tierhaltung jedoch oft nur auf einen Faktor konzentrieren, wird der gesamte potenzielle Nutzen einer radikaleren Veränderung unterschätzt. Hier quantifizieren wir die vollen "Klima-Opportunitätskosten" der gegenwärtigen globalen Nutztierzucht, indem wir die kombinierten, langfristigen Auswirkungen der Emissionsreduzierung und der Biomasserückgewinnung modellieren, die durch einen Ausstieg aus der Tierhaltung freigesetzt würden. Wir zeigen, dass selbst ohne andere Emissionsreduzierungen ein anhaltender Rückgang der Methan- und Lachgaskonzentration in der Atmosphäre und eine langsamere Kohlendioxidakkumulation nach einem Ausstieg aus der Nutztierhaltung bis zum Ende des Jahrhunderts den gleichen kumulativen Effekt auf das Erwärmungspotenzial der Atmosphäre haben würden wie eine Reduzierung der anthropogenen CO2-Emissionen um 25 Gigatonnen pro Jahr, was die Hälfte der Nettoemissionsreduzierungen ausmachen würde, die zur Begrenzung der Erwärmung auf 2°C erforderlich sind. Angesichts des Ausmasses und der Schnelligkeit dieser potenziellen Auswirkungen sollte die Verringerung oder Abschaffung der Tierhaltung in den Vordergrund der Strategien zur Abwendung eines katastrophalen Klimawandels rücken.»

 

Anmerkung: Seit Jahren betone ich, dass ohne einen radikalen Schwenk zur veganen Ernährung das Klima nicht zu retten ist. Diese Studie bestätigt das wieder einmal nachdrücklich. Genauso klar ist mir allerdings, dass dies nicht geschehen wird, weil ich die Menschen mittlerweile ganz gut kenne. Das entlässt mich aber nicht aus meiner persönlichen Verpflichtung, für das völlig Unmögliche, ja völlig Utopische zu kämpfen. Ernesto Rafael Guevara de la Serna: «Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.» Fazit: Es bleibt nur die Hoffnung, dass ich mich irre.

 

Referenz: Eisen MB, Brown PO (2022) Rapid global phaseout of animal agriculture has the potential to stabilize greenhouse gas levels for 30 years and offset 68 percent of CO2 emissions this century. PLOS Clim 1(2): e0000010. https://doi.org/10.1371/journal.pclm.0000010