«Er zeigt, dass viele in Deutschland weiter in einem Taka-Tuka-Land leben und nichts aus der Geschichte gelernt haben. Hätte in den USA 1941 eine Mehrheit so gedacht – Hitler hätte in Europa gesiegt. Kein normaler Mensch kann für Krieg sein. Aber kindlicher Pazifismus ist eine wesentliche Hilfe für Kriegstreiber. „Pazifismus hat Auschwitz erst möglich gemacht“, sagte der CDU-Politiker und überzeugte Christ Heiner Geißler. Die Ukraine jetzt Putin zum Fraß vorzuwerfen, würde dazu führen, dass er den nächsten Angriff startet, sobald er wieder stark genug dafür ist. Er lässt seine Propagandisten ganz offen von einem Angriff auf die NATO schwärmen. So traurig es ist: Wenn wir jetzt Schwäche zeigen, ermutigen wir ihn zu genau diesem Angriff. Er hat selbst gesagt, dass die wichtigste Lektion aus seiner Straßenuniversität, der Kindheit im Hinterhof der Halbstarken, war, dass nur die Starken geachtet werden – und die Schwachen getreten.»
«Ich bin mir bewusst: Für viele von Ihnen ist dieses Wochenbriefing starker Tobak. Aber wäre es Ihnen lieber, wenn ich mich verstellen würde? Wenn ich die Quintessenz von meinen 16 Jahren Russland und vielen Treffen mit Putin und seiner Umgebung mit Einsichten, wie sie nur wenige haben, für mich behalten würde? Ich bin sicher: Wir werden gewaltige Umwälzungen erleben. Die SPD wird für ihre Komplizenschaft mit Putin einen hohen Preis zahlen. Und Putin wird – völlig zu Recht – als Geächteter in die Geschichte eingehen. Gemeinsam mit Angela Merkel, die ich ebenso wie Schröder für eine Komplizin halte. Auch das Urteil über Scholz wird verheerend sein. Manche von Ihnen würden mich später einmal fragen: Warum haben Sie uns das alles nicht gesagt, wo Sie es doch wussten?»
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