«Seitdem die Europäische Chemikalienagentur (EFSA) im April 2023 ihre Einschätzung zu Bisphenol A geändert hat, und die als unbedenkliche geltende Tagesdosis der Chemikalie, die über die gesamte Lebensspanne ohne Risiko aufgenommen werden könnte um den 20.000-fachen Wert gesenkt hat, ist das Thema Schadstoffe in Lebensmittelverpackungen wieder in den Vordergrund gerückt.»
«Im Grunde können Lebensmittel immer da mit Mineralöl verunreinigt werden, wo sie in Kontakt mit Schmierölen kommen – das kann schon bei der Ernte sein, etwa aus den Maschinen oder während der maschinellen Produktion. Lebensmittel können allerdings auch über die Verpackung Mineralöl aufnehmen.»
«Mineralöl haben wir schon in unzähligen Lebensmitteln von Margarine und Butter über Babynahrung und Olivenöl bis hin zu Nudeln, Mehl und Wurst nachgewiesen. Mineralöl besteht aus zwei Hauptstoffgruppen – den gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) und den noch bedenklicheren aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH).»
«Ob Lebensmittel mit Mineralöl verunreinigt sind, kann man nur anhand von Labortests feststellen. Deswegen gehört diese Untersuchung auch zu unseren Standardparametern im Lebensmittelbereich. Zumindest den Eintrag über die Verpackung kann man aber minimieren, indem man keine Lebensmittel kauft, die in direktem Kontakt zu Verpackungen aus Altpapier liegen. Inzwischen haben die meisten Hersteller allerdings reagiert und setzen ohnehin Frischfasern ein.»
«Die Industrie setzt Weichmacher ein, um Kunststoffmaterialien weicher und biegsamer zu machen. Phthalate sind eine Untergruppe der Weichmacher und werden häufig in Lebensmittelverpackungen eingesetzt.»
«Plastikverpackungen so weit wie möglich zu reduzieren, ist der einzige sinnvolle Tipp. Denn Lebensmitteln oder Verpackungen von außen anzusehen, ob sie mit Weichmachern belastet sind und dann auch noch, mit welchen, geht nicht.»
«Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) verwendet die Industrie in unzähligen Alltagsprodukten, weil sie wasser-, schmutz-, öl- und fettabweisend sind. Die sogenannten Ewigkeitschemikalien, die so heißen, weil sie sich im Grunde überhaupt nicht abbauen, werden etwa in der Beschichtung von Bratpfannen eingesetzt, in Fast-Food-Verpackungen, Coffee-to-go-Bechern, Muffinförmchen und Backpapier.»
«PFAS reichern sich in der Umwelt an – in Böden, Wasser, Pflanzen und Tieren. Und sie sind extrem persistent, bauen sich also kaum ab.»
«Tipps zum Umgang mit Lebensmittelverpackungen