Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat in der westlichen Welt eine massive Umstellung der Ernährung stattgefunden, die zu einem dramatischen Anstieg des Konsums raffinierter Kohlenhydrate geführt hat und zahlreiche gesundheitsschädliche Auswirkungen hat. Physiologische Mechanismen, die mit dem Verzehr von raffinierten Kohlenhydraten einhergehen, wie Hyperinsulinämie und Insulinresistenz, können sich bei gesunden Menschen auf die Kognition auswirken, bevor es zu Fettleibigkeit, Stoffwechselkrankheiten oder Demenz kommt. Um diese Möglichkeit zu erforschen, wurde die Beziehung zwischen kognitiver Leistung und chronischem Verzehr von raffinierten Kohlenhydraten bei gesunden jungen Erwachsenen untersucht. Die Bewertung des chronischen Verzehrs von raffinierten Kohlenhydraten basierte auf der glykämischen Last (ein Indikator für die glykämische und insulinämische Reaktion) von drei Mahlzeiten mit erhöhtem glykämischen Risiko: Frühstück, Nachmittagssnack und Zwischenmahlzeit. Der unmittelbare Verzehr von raffinierten Kohlenhydraten wurde experimentell kontrolliert. Eine hohe chronische glykämische Belastung zwischen den Mahlzeiten ist bei Männern und Frauen mit einem Rückgang der kognitiven Leistung assoziiert, wobei mehrere Kontrollvariablen, darunter die Energiezufuhr, berücksichtigt wurden.
Referenz: Léonard Guillou, Valérie Durand, Michel Raymond, Claire Berticat. Chronic refined carbohydrate consumption measured by glycemic load and variation in cognitive performance in healthy people. Personality and Individual Differences, 2023, 206, pp.112138. ⟨10.1016/j.paid.2023.112138⟩. ⟨hal-04016630⟩