«Denn gerade bei veganer Kost bestehe die Gefahr der Unterversorgung bei speziellen Nährstoffen wie Vitamin B12, Proteinen, Omega-3-Fettsäuren, Zink, Eisen und auch Calcium, erklärt Rust.»
«Bei tierischen Produkten brauche man sich darüber keine Gedanken zu machen, bei pflanzlichen schon, sagt Rust. Hier müsse man geschickt kombinieren, um alle für den Menschen notwendigen Aminosäuren aufzunehmen – beispielsweise durch Hülsenfrüchte.»
«Richtig umgesetzt, habe vegane Kost jedoch einige Vorteile, sagt die Expertin. So habe vegane Ernährung beispielsweise positive Effekte auf das Körpergewicht, zudem bestehe ein verringertes Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken. Bei Schwangeren, stillenden Müttern, Säuglingen und Kleinkindern sollte man mit veganer Ernährung aber vorsichtig sein, sagt Rust.»
«Dass vegane Ernährung gesundheitliche Vorteile habe, hätten Studien bereits belegt. Diese seien jedoch nur an Erwachsenen durchgeführt worden. Wie eine rein pflanzliche Kost auf Kleinkinder wirkt, sei noch zu wenig erforscht.»
Anmerkung: Wieder einmal ein Dokument der Ahnungslosigkeit und Vorurteile. Bei einer kalorisch ausreichenden Ernährung ist ein Proteinmangel so gut wie unmöglich und noch nie festgestellt worden. Trotzdem wird das Märchen eines Proteinmangels entgegen jedweder Evidenz weiterverbreitet.
Man braucht auch nicht «geschickt zu kombinieren», wenn man jeden Tag abwechslungsreich alle 5 Nahrungsmittelgruppen einschliesst: Früchte, Gemüse, Nüsse/Samen, Hülsenfrüchte und Getreide.
Die vegane Ernährung habe zwar gesundheitliche Vorteile, aber angeblich nicht für Schwangere, Stillende, Säuglinge und Kleinkinder. Das ist völlig absurd. Für alle Tierprodukte sind erhebliche gesundheitliche Nachteile nachgewiesen. Warum diese gesundheitlichen Nachteile ausgerechnet für Schwangere, Stillende, Säuglinge und Kleinkinder von Vorteil sein soll, erschliesst sich mir nicht. Der grössten Ernährungsgesellschaft der Welt AND (Academy of Nutrition and Dietetics) offensichtlich auch nicht:
„Es ist die Position der Academy of Nutrition and Dietetics, dass sachgerecht geplante vegetarische Ernährungsformen, einschließlich der veganen Ernährung, gesund sind, ernährungsphysiologisch bedarfsgerecht sind und gesundheitliche Vorteile bei der Prävention und Behandlung von bestimmten Krankheiten bieten könnten. Diese Ernährungsformen eignen sich für alle Phasen des Lebenszyklus, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, Kleinkindalter, Kindheit, Jugendalter, älteres Erwachsenenalter und für Sportler. Pflanzlich basierte Ernährungsformen sind umweltverträglicher als Kostformen, die reich an tierlichen Produkten sind, weil sie weniger natürliche Ressourcen verbrauchen und mit viel weniger Umweltschäden behaftet sind. Vegetarier und Veganer haben ein verringertes Risiko für bestimmte Erkrankungen wie ischämische Herzkrankheit, Typ 2 Diabetes, Bluthochdruck, bestimmte Arten von Krebs und Fettleibigkeit. Eine niedrige Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und eine hohe Zufuhr von Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Sojaprodukten, Nüssen und Samen (alle reich an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen) sind charakteristisch für vegetarische und vegane Ernährungsformen, die niedrigere Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterin-Werte verursachen und eine bessere Kontrolle der Serum-Glukose ermöglichen. Diese Faktoren leisten einen Beitrag zur Verringerung chronischer Erkrankungen. Veganer benötigen zuverlässige Quellen für Vitamin B 12 wie angereicherte Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel." (https://www.jandonline.org/article/S2212-2672(16)31192-3/fulltext)