DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Newsletter ProVegan: Ausgabe 24/2024

DGE bewertet vegane Ernährung neu – aber Irreführung der Bevölkerung geht weiter

Hier meine kurzen Anmerkungen zu einzelnen Aussagen:

 

«Gegenüber anderen Ernährungsweisen wurden bei einer veganen Ernährung potenzielle Vor- und Nachteile für die Gesundheit identifiziert.»

 

Anmerkung: Es gibt keine Nachteile bei einer veganen Ernährung, ausser man praktiziert sie falsch und hält sich nicht an die 7 Regeln gesunden Ernährung. Gleichgültig in welchem Lebensbereich, es ist immer mit Nachteilen verbunden, etwas falsch zu machen.

 

«Für die gesunde erwachsene Allgemeinbevölkerung kann neben anderen Ernährungsweisen auch eine vegane Ernährung, unter der Voraussetzung der Einnahme eines Vitamin-B12-Präparats, einer ausgewogenen, gut geplanten Lebensmittelauswahl sowie einer bedarfsdeckenden Zufuhr der potenziell kritischen Nährstoffe (ggf. auch durch weitere Nährstoffpräparate) eine gesundheitsfördernde Ernährung darstellen.»

 

Anmerkung: Immerhin wird anerkannt, dass eine vegane Ernährung «gesundheitsfördernd» sein kann. Die anderen Ernährungsweisen mit Tierprodukten können aber nicht «gesundheitsfördernd» sein, weil für alle Tierprodukte gesundheitsschädliche Wirkungen nachgewiesen wurden. Natürlich ist es weniger schädlich, wenn man den Anteil von Tierprodukten reduziert, aber das ist noch lange nicht gesund. Nur eine vollwertige Ernährung ohne gesundheitsschädliche Tierprodukte (und ohne raffinierten Zucker und ohne hochverarbeitete Industrieprodukte) kann wirklich gesund sein. Wenn man die vegane Ernährung richtig durchführt, dann gibt es ausser Vitamin B12 keinen anderen «kritischen Nährstoff»!

 

«Für die vulnerablen Gruppen Kinder, Jugendliche, Schwangere, Stillende und Senior*innen kann die DGE aufgrund der weiterhin eingeschränkten Datenlage weder eine eindeutige Empfehlung für noch gegen eine vegane Ernährung aussprechen. Aufgrund des Risikos für potenzielle, teilweise irreversible Konsequenzen bei inadäquater Durchführung müssen für eine vegane Ernährung in vulnerablen Gruppen besonders fundierte Ernährungskompetenzen vorliegen. Eine Ernährungsberatung durch qualifizierte Fachkräfte ist daher für diese Gruppen dringend angeraten.»

 

Anmerkung: Das ist natürlich Unsinn. Die Datenlage ist ausreichend. Selbst wenn die Datenlage tatsächlich eingeschränkt wäre, könnte man seinen Sachverstand oder wenigstens seinen gesunden Menschenverstand gebrauchen und feststellen, dass eine vollwertige vegane Ernährung unter Zugabe von Vitamin B12 alle Nährstoffe für eine optimale Versorgung liefert und die Aufnahme gesundheitsschädlicher Stoffe minimiert und daher die optimale und daher einzig gesunde Ernährung darstellt.

 

Warum man «besonders fundierte Ernährungskompetenzen» besitzen muss, um sich an 7 kurze Ernährungsregeln zu halten, erschliesst sich mir ebenfalls nicht.

 

«Eine vegane Ernährung ist als äußerst umweltfreundlich anzusehen, sie stellt eine empfehlenswerte Maßnahme zur Verringerung der Umweltbelastungen des Ernährungssystems dar. Unter Berücksichtigung sowohl gesundheits- als auch umweltrelevanter Aspekte ist eine Ernährungsweise mit einer deutlichen Reduktion tierischer Lebensmittel zu empfehlen.»

 

Anmerkung: Diese Aussage ist falsch und deckt sich nicht mit den wissenschaftlichen Daten. Denn nicht eine Reduktion tierlicher Lebensmittel ist zu empfehlen, sondern deren völlige Vermeidung!

 

Es tut fast schon körperlich weh, wenn man sieht, welche Beachtung die DGE in der Öffentlichkeit findet, obwohl sie über Jahre hinweg laienhaften Unsinn über vegane Ernährung produziert hat und sogar ihre schon seit Jahren kritisierten und widerlegten Positionen immer wieder stückchenweise korrigieren muss, wenn es gar nicht mehr anders geht. Mich interessiert auch nicht, ob diese absurden Ernährungsempfehlungen aus totaler Unfähigkeit oder aus einer zu grossen Nähe zur Nahrungsmittelindustrie getroffen werden. Die DGE ist aus meiner fachlichen Sicht eine Gefahr für die Volksgesundheit, insbesondere für die Gesundheit der Kinder. Die DGE fuhr sogar mit ihrem unwissenschaftlichen Unfug fort, als die grösste Ernährungsorganisation der Welt AND die vegane Ernährung 2009 (und in den nachfolgenden Jahren immer wieder) für alle Lebensphasen empfohlen hat. Das ist so unglaublich wie unverzeihlich.

 

https://www.dge.de/wissenschaft/stellungnahmen-und-fachinformationen/positionen/neubewertung-der-position-zu-veganer-ernaehrung/