«Der Trend zeigt sich zwar in allen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten, in einer Gruppe aber ganz besonders stark: Wer vegan lebt, ist häufig gut gebildet, hat ein höheres Einkommen, ist eher weiblich, jung – und oft mitten in der Familienplanung.»
«Wiedmann ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und pädiatrische Ernährungsmedizinerin. Sie lebt selbst seit 2011 vegan und berät seit vielen Jahren Eltern in Sachen Ernährung.»
«Säuglinge haben im Verhältnis zum Körpergewicht einen höheren Nährstoffbedarf als ein Erwachsener. Dazu kommt ein phasenweise selektiveres Essverhalten im Kleinkindalter, das macht es noch einmal schwieriger, den Bedarf zu decken. Aber grundsätzlich ist es sehr wohl möglich, Babys und Kleinkindern auch mit der veganen Ernährung alle essenziellen Nährstoffe zuzuführen.»
«Eltern, deren Kinder kein Fleisch bekommen, müssen auf die Integration von guten pflanzlichen Eisen- und Proteinquellen, insbesondere Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen oder Kichererbsen, achten sowie auf eine ausreichende Fettzufuhr.»
«An einem Vitamin-B12-Supplement führt bei veganer Ernährung kein Weg vorbei, aber auch eine Supplementierung etwa mit Jod oder langkettigen Omega-3-Fettsäuren sollte mit dem Kinderarzt oder einer Ernährungsfachkraft besprochen werden.»
«Diesen Kindern geht es wunderbar, und sie entwickeln sich einwandfrei. Da sind wir also weit weg von den Horrorfällen aus den Medien. Ganz im Gegenteil, vegan ernährte Kinder haben im Schnitt seltener gesundheitliche Probleme, die durch eine ungünstige Ernährung mitbedingt sind, wie beispielsweise Adipositas.»
Anmerkung: So positiv dieser Artikel für eine vegane Kinderernährung auch ist, vergisst er doch wie üblich wieder einmal, dass die Aufnahme aller essentiellen Nährstoffe nur die eine Seite ist, die Vermeidung neurotoxischer und kanzerogener Umweltgifte sowie hormoneller Disruptoren die andere Seite einer klugen Ernährungsplanung ist, die mindestens genauso wichtig ist. Quellen für diese Gifte sind insbesondere Tierprodukte. Ihre gesundheitsschädliche Wirkung besonders für Kinder ist wissenschaftlich so unbestritten wie ihr ganz überwiegendes Vorkommen in Tierprodukten. Sogar auf staatlichen Webseiten wird davor gewarnt und als die alles entscheidende Quelle Tierprodukte angegeben. In der alltäglichen Ernährungsberatung wird dies aber völlig ignoriert. Das ist völlig verrückt und aus meiner Sicht ein Verbrechen gegenüber den Kindern, die sich selbst noch nicht vor diesen Substanzen schützen können, aber die gesundheitlichen Folgen in ihrem späteren Leben tragen müssen. Ebenso erschütternd ist aus medizinischer Sicht, dass man Kinder nicht grundsätzlich mit biologisch angebauten Nahrungsmitteln versorgt, damit sie vor den verheerenden Auswirkungen der Pestizide bestmöglich geschützt sind.
Mein Fazit lautet daher: Man kann Babys und Kleinkinder nicht nur durchaus vegan ernähren, es ist aus gesundheitlicher Sicht vielmehr die Pflicht eines jeden verantwortungsvollen Erziehungsberechtigten, Babys, Kleinkinder und Jugendliche gesund vegan zu ernähren!