«Erst einmal darf nicht vergessen werden, dass das Tierschutzgesetz die Nutzung der Tiere regelt. Es legt also vielmehr fest, was dem Tier «noch zugemutet werden kann», als was wirklich tiergerecht ist, wie eine Studie festhält. Im Fokus steht die Wirtschaftlichkeit für den Menschen; entsprechend lässt das Gesetz diverse Praktiken zu, die eindeutig nicht tierfreundlich sind, zum Beispiel Schweine ohne Auslauf zu halten, Lämmern den Schwanz zu kürzen und männliche Küken gleich nach dem Schlüpfen zu töten. Nur weil Tiere in anderen Ländern möglicherweise unter noch schlechteren Bedingungen gehalten werden, heisst das nicht, dass die Bedingungen in der Schweiz tierfreundlich sind. Dazu kommt, dass die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften nicht konsequent kontrolliert und durchgesetzt wird.»
«Proviandes Umfrage bestätigt, dass die meisten Menschen wenig darüber wissen, wie die industrielle Tierhaltung abläuft. Beispielsweise hat nicht einmal die Hälfte aller Befragten gewusst, dass eine Kuh ein Kalb haben muss, um Milch zu geben. Entsprechend ist davon auszugehen, dass die meisten Menschen nicht realisieren, welche enormen Strapazen für die Kuh mit der Milchproduktion einhergehen: Um konstant Milch zu geben, wird die Kuh regelmässig künstlich befruchtet und verbringt so einen grossen Teil ihres Lebens trächtig. Von ihrem Kalb wird sie unmittelbar nach der Geburt getrennt – ist dieses männlich, ist es sowieso schon bald auf dem Weg zum Schlachthof. Schliesslich sind die Milch- und Fleischwirtschaft «eng miteinander gekoppelt», wie Proviande schreibt.8 Das Leben eines sogenannten Nutztiers in der Schweiz ist, entgegen dem durch die Werbung vermittelten Bild, alles andere als idyllisch.»
https://www.swissveg.ch/proviande-studie-tierwohl?language=de