An diesem Artikel von Michaela Brehm und Sarah Diedenhoven in der Frankfurter Rundschau wird die perfide Strategie gegen die vegane Ernährung besonders deutlich:
Zuerst schildert man den Fall eines veganen Jungen, der angeblich wegen eines veganen Kuchens seinen Geburtstag alleine feiern musste. Angeblich wollten die anderen Kinder Tierprodukte im Kuchen haben. Ich halte dies für eine Fake-Story. Vor keinem Kindergeburtstag wird unter Kindern über die Inhaltsstoffe der Geburtstagstorte diskutiert. Die perfide Drohung aber wirkt: Wenn ihr euch vegan ernährt, dann droht soziale Isolierung.
Unterstützung von korrupten oder ahnungslosen Pseudoexperten darf natürlich auch nicht fehlen. Der in Ernährungsfragen offensichtlich ahnungslose Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte und die mit der Lebensmittelindustrie verbandelte Deutsche Gesellschaft für Ernährung geben natürlich ihre unqualifizierten Warnungen vor veganer Kinderernährung ab.
Die Autorinnen Michaela Brehm und Sarah Diedenhoven können natürlich über eine offensichtliche Fake-Story und den fachlichen Unsinn von Pseudoexperten berichten. Aber gebieten es nicht Anstand, journalistische Sorgfaltspflicht, Objektivität und Fairness gegenüber dem Leser eine ausgewogene Berichterstattung und zumindest die überwältigenden wissenschaftlichen Fakten zugunsten der veganen Ernährung zu erwähnen? Zum Beispiel ein Hinweis darauf, dass für den Konsum von Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Eiern erhebliche gesundheitliche Gefahren (Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Übergewicht, Diabetes etc.) durch unzählige Studien aufgezeigt wurden und dass gesundheitsgefährdende Nahrungsmittel wohl kaum die richtige Ernährung für Kinder darstellen. Die blosse Erwähnung der Stellungnahme der grössten Ernährungsorganisation der Welt AND (Amerikanische Gesellschaft für Ernährung), die die vegane Ernährung auch für Kinder empfiehlt, wäre ganz sicher in einer «ausgewogenen» Berichterstattung seriöser Journalisten notwendig gewesen:
„Es ist die Position der Academy of Nutrition and Dietetics, dass sachgerecht geplante vegetarische Ernährungsformen, einschließlich der veganen Ernährung, gesund sind, ernährungsphysiologisch bedarfsgerecht sind und gesundheitliche Vorteile bei der Prävention und Behandlung von bestimmten Krankheiten bieten könnten. Diese Ernährungsformen eignen sich für alle Phasen des Lebenszyklus, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, Kleinkindalter, Kindheit, Jugendalter, älteres Erwachsenenalter und für Sportler. Pflanzlich basierte Ernährungsformen sind umweltverträglicher als Kostformen, die reich an tierlichen Produkten sind, weil sie weniger natürliche Ressourcen verbrauchen und mit viel weniger Umweltschäden behaftet sind. Vegetarier und Veganer haben ein verringertes Risiko für bestimmte Erkrankungen wie ischämische Herzkrankheit, Typ 2 Diabetes, Bluthochdruck, bestimmte Arten von Krebs und Fettleibigkeit. Eine niedrige Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und eine hohe Zufuhr von Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Sojaprodukten, Nüssen und Samen (alle reich an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen) sind charakteristisch für vegetarische und vegane Ernährungsformen, die niedrigere Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterin-Werte verursachen und eine bessere Kontrolle der Serum-Glukose ermöglichen. Diese Faktoren leisten einen Beitrag zur Verringerung chronischer Erkrankungen. Veganer benötigen zuverlässige Quellen für Vitamin B 12 wie angereicherte Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel."