«Ich darf daran erinnern, dass 70 Prozent der Toten im Gazastreifen Frauen und Kinder und Minderjährige sind. Mindestens 16’000 Kinder sind in diesem Krieg gestorben.
Und über 21’000 Kinder im Gazastreifen werden nach Angaben von Save the children noch vermisst. Man weiss nicht, was aus ihnen geworden ist. Sei es, dass sie noch unter den Trümmern liegen. Sei es, dass sie durch die Strassen irren, weil sie ihre Familien verloren haben und die letzten Überlebenden sind. Man weiss es nicht.
Auf jeden Fall ist die Lage für Kinder besonders desaströs. Und hier lautet also die Kritik, die Hamas habe nicht mitgeteilt, ob es sich bei den Getöteten um Zivilisten oder Hamas-Kämpfer handelt.
Bei 16’000 getöteten Kindern stellt sich die Frage: Besteht der Skandal darin, dass die Hamas nicht mitteilt, ob es sich dabei um getötete Zivilisten oder um Kämpfer der Hamas handelt?
Was wir hier erleben, ist ein moralischer Bankrott unserer freiheitlich demokratischen Ordnung, die für Werte eintritt. Eigentlich können nur noch die Naiven ernsthaft annehmen, dass unsere Politik mit Werten zu tun habe.
Die Unglaubwürdigkeit unserer Haltung zeigt sich in unserem Umgang mit den Krisen auf der Welt. Was hier im Nahen Osten geschieht, ist nicht nur ein Verbrechen an den Palästinensern. Die israelische Regierung steht im Begriff, einen Krieg vom Zaun zu brechen, der die gesamte Region in den Abgrund ziehen kann und es wahrscheinlich auch tut.
Und wir schauen passiv zu.»