DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Newsletter ProVegan: Ausgabe 40/2024

«Die finanzielle Realität von veganen Marken»

«Das Ändern tief verwurzelter Essgewohnheiten ist keine leichte Aufgabe. Diese Pionierunternehmen richten sich nicht nur an bestehende Veganer, sondern arbeiten aktiv daran, jüngere, experimentierfreudige Verbraucher zu gewinnen. Die Hauptprobleme für alle bleiben gleich:

     

  • Das Erste ist der Preis. Das Verbraucherverhalten wird durch Kosten bestimmt, daher sind vegane Produkte, wenn sie nicht preislich vergleichbar mit ihren traditionellen Entsprechungen sind, keine praktikable Option für die meisten Verbraucher. Da die meisten Unternehmen ihre Margen nicht durch Preissenkungen gefährden wollen, müssen sie effizientere Betriebsabläufe entwickeln. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass Skaleneffekte mehr Effizienz bringen könnten, aber wird es ausreichen?
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  • Das Zweite ist der Geschmack. Vegane Produkte versuchen oft, den Geschmack und die Textur ihrer nicht-veganen Gegenstücke nachzuahmen, um nicht nur Vegetarier und Veganer anzusprechen, die nur etwa 10% der Verbraucher ausmachen, sondern auch diejenigen, die anderen Diäten folgen. Die Herausforderung besteht darin, dass für die meisten Fleischesser die heutigen alternativen Proteinoptionen ihren Standards nicht entsprechen. Obwohl die Qualität erheblich verbessert wurde, liefert sie immer noch nicht das gleiche Niveau an Geschmacklichkeit, Mundgefühl oder Zufriedenheit.
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  • Das Dritte ist das Problem der Ernährung. Für jemanden, der mit diesem Thema nicht vertraut ist, könnte angenommen werden, dass pflanzliches Fleisch sehr nahrhaft ist. Leider ist dies nicht der Fall. Viele der alternativen Proteine sind stark verarbeitet und enthalten hohe Mengen an Salz, Zucker und industriellen Chemikalien, die als Bindemittel verwendet werden, um den Geschmack und das Gefühl von Fleisch nachzuahmen. In einer Zeit, in der die Verbraucher gesündere Lebensmitteloptionen und einfachere Zutatenlisten fordern, müssen Produkte aus alternativem Protein weiterhin ihre Nährwertprofile verbessern, um die Verbraucher zu überzeugen.»
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Anmerkung: Beim Thema vegane Nachahmerprodukte und vegane hochverarbeitete Industrieprodukte bin ich zwiegespalten. Einerseits sind diese veganen Produkte ethisch hervorragend, andererseits ernährungsphysiologisch und gesundheitlich meistens Schrott, aber immerhin noch besser als die Tierprodukte. Das hat zur Folge, dass sich Neuveganer mit den hochverarbeiteten Industrieprodukten kaum besser und leistungsfähiger fühlen werden. Denn einen gesundheitlichen Vorteil und einen Leistungsvorteil erzielt man durch eine vollwertige pflanzliche Ernährung ohne raffinierten Zucker und ohne hochverarbeitete Industrieprodukte, also eine Ernährung auf der Basis von vollwerigen unverarbeiteten Nahrungsmitteln: Früchte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und Vollkorngetreide. Leider verbindet der Grossteil der Bevölkerung eine vegane Ernährung mit dem Konsum von hochverarbeiteten veganen Lebensmitteln, die aus gesundheitlicher Sicht unterirdisch sind, vom Geschmack her oft nicht an das Original heranreichen und oft teuer sind. Erstaunen bei dieser Konstellation die finanziellen Probleme von Herstellern veganer Ersatzprodukte?

 

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