«In ihren Sondierungen haben sich SPD, Grüne und FDP auf das Ziel geeinigt, den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft künftig zu beschränken. Doch bei genauerem Hinsehen erweist sich die Absichtserklärung im Sondierungspapier als vage und unambitioniert. Dabei hätte die nächste Bundesregierung die Chance, endlich den dringend notwendigen Pestizidausstieg auf den Weg zu bringen – und damit auch die Forderungen der Europäischen Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ umzusetzen.
In ihrem vergangenen Freitag veröffentlichten Sondierungspapier gehen SPD, Grüne und FDP auch auf den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft ein:
„Das Artensterben, der Verlust der Biodiversität ist eine weitere ökologische Krise. Wir wollen wirksame Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt und der Natur ergreifen. Dazu unterstützen wir die Landwirtschaft, einen nachhaltigen, umwelt- und naturverträglichen Pfad einzuschlagen; Ziel ist gleichzeitig, ein langfristig auskömmliches Einkommen für die Landwirtinnen und Landwirte zu sichern. (…) Wir wollen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf das notwenige Maß beschränken. Pflanzen sollen so geschützt werden, dass Nebenwirkungen für Umwelt, Gesundheit und Biodiversität vermieden werden.“
Der Begriff des „notwendigen Maßes“ ist im Hinblick auf Pestizide also reine Schönfärberei und birgt das Risiko, dass der Status Quo zementiert wird, anstatt tatsächlich eine „wirksame Maßnahme zum Schutz der Artenvielfalt und der Natur“ darzustellen, wie im Sondierungspapier beteuert wird.
Doch über 35.000 Bio-Betriebe in Deutschland beweisen: Das „notwendige Maß“ bei Pestiziden ist in Wirklichkeit Null! Denn der Bio-Anbau kommt vollständig ohne chemisch-synthetische Pestizide aus und setzt stattdessen beispielsweise auf agrarökologische Maßnahmen, um Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingsbefall zu schützen.
Nur durch ein komplettes Aus für Ackergifte wie Glyphosat und Co. können „Nebenwirkungen für Umwelt, Gesundheit und Biodiversität“ wirklich vermieden werden. Sollen unsere Gesundheit und die Artenvielfalt in der nächsten Legislaturperiode wirklich geschützt werden, so müssen sich die Parteien während der Koalitionsverhandlungen auf den Ausstieg aus der Pestizidnutzung einigen.»
Anmerkung: Der Begriff des «notwendigen Masses» zeigt die perfide Verlogenheit auch dieser Politiker wieder einmal nur allzu deutlich auf. Da ich davon ausgehe, dass Baerbock, Habeck, Scholz, Lindner und Co schon einmal von Bioanbau und Biolebensmittel gehört haben, die ohne Pestizide produzieren, und somit wissen, dass es kein «notweniges Mass» an Pestiziden in der Landwirtschaft gibt, muss man ihnen attestieren, dass sie verlogenen Schwachsinn von sich geben, um die Menschen zu täuschen und die Pestizidindustrie zufrieden zu stellen. Der Verrat der Grünen an der Natur und ihre schamlose Machtgeilheit spricht Bände.