«Die wilden Bestände sind bedroht, Harpunenfischer müssen die Zuchtlachse beseitigen, und das Volk fordert ein Verbot der Produktion.»
«Die 13 Lachse auf dem Holztisch sind mit Wunden übersät. Parasiten haben ihre Köpfe angefressen, Harpunen ihre Bäuche durchstossen, Inspektoren Gewebeproben entnommen. Es handelt sich um Zuchtfische, die aus einem mehr als 100 Kilometer entfernten Fjord entwichen sind. Sie sollten in Supermärkten landen und nicht in einem Fluss, der sich durch die isländischen Westfjorde schlängelt. Inmitten dieser Vulkanlandschaft aber wurden sie gefangen, und das ist fatal.»
«Es entstand eine Industrie, die in den folgenden Jahrzehnten zu einem der grössten Geschäfte der Nahrungsmittelproduktion angewachsen ist. Mittlerweile stammen 70 Prozent des weltweit produzierten Lachses aus Zuchten, die jährlich mehr als 20 Milliarden Dollar umsetzen. Waren Lachsbrötchen einst ein rares Luxusgut, ist der König der Fische heute in Tankstellenshops zu haben.»
«So viele Fische auf engstem Raum ermöglichten es Parasiten, sich rasant zu vermehren, sagt Fridriksson. Am übelsten sei die Lachslaus – ein Krustentier, das sich an die Fische klammert, um sich von ihrer Haut und ihrem Blut zu ernähren. Manche Zuchtlachse seien davon übersät und würden bei lebendigem Leib aufgefressen. Aber auch Viren und Bakterien töten die Fische. Laut Fridriksson rechnen die Betreiber mit einer Mortalitätsrate von 20 Prozent.»
«Die hiesigen Gewässer sind voller Leben. Orcas und Robben, Heringe und Garnelen bevölkern sie. Aber auch ihre Existenz ist durch die Zuchtfarmen bedroht, denn die Exkremente der Lachse geraten ebenso ungefiltert ins Meer wie die Pestizide gegen ihre Parasiten.»
Anmerkung: Da die Welt ein Tollhaus geworden ist, darf natürlich die Massentierhaltung im Meer mit allen verheerenden Konsequenzen nicht fehlen.