Abstract der Studie:
«Im Zusammenhang mit einer mRNA-basierten Anti-SARS-CoV-2-Impfung sind Fälle von Myokarditis beschrieben worden, die klinisch durch Labortests und Bildgebung diagnostiziert wurden. Autopsiebasierte Beschreibungen der detaillierten histologischen Merkmale einer impfinduzierten Myokarditis fehlen. Wir beschreiben die Autopsiebefunde und gemeinsamen Merkmale der Myokarditis bei unbehandelten Personen, die eine Anti-SARS-CoV-2-Impfung erhalten hatten. Standardisierte Autopsien wurden bei 25 Personen durchgeführt, die unerwartet und innerhalb von 20 Tagen nach der Anti-SARS-CoV-2-Impfung verstorben waren. Bei vier Patienten, die eine mRNA-Impfung erhalten hatten, stellten wir eine akute (Epi-)Myokarditis fest, ohne dass eine andere signifikante Erkrankung oder gesundheitliche Konstellation, die den unerwarteten Tod verursacht haben könnte, festgestellt wurde. Die Histologie zeigte eine fleckige interstitielle myokardiale T-Lymphozyten-Infiltration, vorwiegend der CD4-positiven Untergruppe, verbunden mit einer leichten Myozytenschädigung. Insgesamt deutete der Autopsiebefund auf einen Tod aufgrund eines akuten arrhythmogenen Herzversagens hin. Somit kann eine Myokarditis eine potenziell tödliche Komplikation nach einer mRNA-basierten Anti-SARS-CoV-2-Impfung sein. Unsere Ergebnisse können dazu beitragen, unklare Fälle nach der Impfung angemessen zu diagnostizieren und eine rechtzeitige Diagnose in vivo zu stellen, um so den Rahmen für eine angemessene Überwachung und frühzeitige Behandlung schwerer klinischer Fälle zu schaffen.»
Anmerkung: Prof. Dr. Peter Schirmacher ist Direktor des Instituts für Pathologie der Universitätsklinik Heidelberg und einer der renommiertesten Pathologen weltweit.
Referenz: https://link.springer.com/article/10.1007/s00392-022-02129-5