Marco Springmann:
«Sie könnten sich pflanzenbasiert ernähren, das ist nicht nur nachhaltiger und gesünder, sondern auch günstiger. Vor allem, wenn man das Essen selbst zubereitet. In Ländern wie Deutschland kann eine pflanzenbasierte Ernährung die Kosten um bis zu 28 Prozent senken. Tierische Produkte wie Fleisch und Fisch sind generell teurer als pflanzliche Alternativen wie Bohnen und Linsen. Auch Kantinen reduzieren deshalb oft den Fleischanteil, um Kosten zu sparen.»
«Am günstigsten ist aber tatsächlich eine vegane Ernährung. In Hochlohnländern wie Deutschland kann man damit bis zu 800 Euro pro Person und Jahr sparen.»
«Viele Veganer, die Ersatzprodukte bevorzugen, mögen es nicht, wenn ich sage, dass unbehandelte, wenig verarbeitete Produkte geeigneter sind, um Kosten, Gesundheit und Umweltauswirkungen niedrig zu halten. Fleischesser hingegen wollen sich oft nicht eingestehen, dass ihre Ernährungsweise mit hohen und zusätzlichen Kosten für den Klimawandel und die Gesundheitsversorgung verbunden sind. Diese Kosten tragen wir alle als Steuerzahler. Schätzungen zufolge könnten sie 2030 etwa ein Drittel der Marktpreise betragen.»
Marco Springmann 41, forscht am University College London und an der Universität Oxford zu Fragen von Klimawandel und globaler Ernährung.
Springmanns Studie basiert auf Daten der Weltbank, die die Kosten von mehr als 400 Produkten weltweit erhebt. Die Produkte haben die Forscher in Ernährungsgruppen eingeteilt (Obst, Gemüse, Schweinefleisch, Rindfleisch) und verschiedene Szenarien verglichen, basierend auf Empfehlungen der EAT-Lancet-Kommission, der Springmann selbst angehört. Die Kommission hat sich damit befasst, wie künftig zehn Milliarden Menschen so ernährt werden könnten, dass sie gesund bleiben und dabei nicht den Planeten ruinieren.
https://www.zeit.de/entdecken/2024-08/geld-sparen-ernaehrung-vegetarisch-umwelt